Hilfen bis zum Jahresende Letztes Angebot für Griechenland?
18.06.2015, 19:03 Uhr
Athener Protest gegen die auferlegte Sparpolitik. Die Demonstranten unterstützen die Regierung Syriza in ihrem Bemühen, eine Lösung zu finden.
(Foto: imago/Wassilis Aswestopoulos)
Ist das die dramatische Wende im Schuldenstreit? Medienberichten zufolge haben die Gläubigerländer Griechenland ein allerletztes Angebot zur Rettung gemacht – ohne die Beteiligung des IWF.
Wenn die Gerüchte stimmen, könnte Griechenland zumindest bis zum Ende des Jahres aufatmen: Nach Informationen der "Zeit" wollen die Gläubiger Griechenlands das laufende Rettungsprogramm bis Ende des Jahres verlängern. Die in dem Programm übrig gebliebenen zehn Milliarden Euro, die eigentlich für die Rekapitalisierung der Banken verwendet werden sollten, solle nun benutzt werden, um in den kommenden Wochen die griechischen Verbindlichkeiten bei der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zu begleichen, heißt es.
Die EZB wolle der griechischen Regierung zudem erlauben, für zwei Milliarden Euro zusätzliche kurz laufende Staatsanleihen auszugeben. Das wäre der Anteil der Währungshüter an der Finanzierung. Diese Anleihen könnten griechische Banken kaufen und bei der EZB als Sicherheit für frisches Geld hinterlegen. Bislang hatte sich die Notenbank stets gegen ein solches Vorgehen gewehrt.
Ohne den IWF
Als Gegenleistung werde von Griechenland erwartet, die bei einem Krisentreffen im Kanzleramt vor zwei Wochen vereinbarten Reformauflagen umzusetzen. Im Anschluss an die Verlängerung solle dann ein drittes Hilfsprogramm verabschiedet werden. Dabei gehe es um einen niedrigen bis mittleren zweistelligen Milliardenbetrag.
Sowohl EZB-Chef Mario Draghi als auch die Staatschefs der wichtigen Euroländer seien in das Projekt eingebunden. Der IWF wolle dagegen nicht mitmachen, weil er die Bedingungen dafür nicht mehr erfüllt sehe, hieß es weiter. Auch an dem dritten Hilfsprogramm würde sich der IWF nur beteiligen, wenn die Europäer einem Schuldenschnitt für Griechenland zustimmten.
Quelle: ntv.de, sla