Politik

Auch bei steigenden Fallzahlen Lindner: "Garantie für Geimpfte" statt Lockdown

FDP-Chef Lindner fordert, dass sich Geimpfte "im Herbst frei bewegen können" sollen.

FDP-Chef Lindner fordert, dass sich Geimpfte "im Herbst frei bewegen können" sollen.

(Foto: imago images/Revierfoto)

Wird es wieder Lockdowns geben, wenn die Corona-Fallzahlen erneut in die Höhe schnellen? FDP-Chef Lindner spricht sich klar dagegen aus. Mit Blick auf die Bundestagswahl im September betont er: Mit den Liberalen in der Regierung werde es mehr Rücksicht auf Freiheitsrechte geben.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat sich auch im Falle steigender Infektionszahlen gegen einen weiteren Lockdown ausgesprochen. "Mit der FDP in der Regierung wird es mehr Rücksicht auf Freiheitsrechte geben", sagte Lindner der "Bild"-Zeitung.

Auch die Bundesregierung hatte sich zuletzt ein Stück weit von der Sieben-Tage-Inzidenz als Maßstab für möglicherweise wieder drohende Corona-Einschränkungen gelöst. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, es gebe keinen "Automatismus", dass bei einer Inzidenz von 100 wieder eine Bundesnotbremse eingeführt werde. Kanzleramtschef Helge Braun hatte bereits betont, dass er wegen der fortschreitenden Impfkampagne nicht mit einem erneuten Lockdown im Herbst oder Winter rechne.

FDP-Chef Lindner forderte statt neuer Lockdowns eine "politische Garantie für Geimpfte", dass diese sich "im Herbst frei bewegen können". Es sei genug Zeit, um "Hygienekonzepte und Logistik aufzubauen, sodass auch Menschen ohne Impfschutz so wenige Einschränkungen wie möglich befürchten müssen", sagte Lindner.

DIVI-Chef mahnt zum Beibehalten der AHA-Regeln

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, betonte gegenüber der "Rheinischen Post", dass eine mögliche schwere vierte Corona-Welle in Deutschland durch das weitere Einhalten der sogenannten AHA-Regeln zu verhindern sei. "Vollständig impfen, Abstand, testen, Maske tragen. Diese Maßnahmen schützen uns alle. Wir haben es wirklich selbst in der Hand, ob und wie sich eine vierte Welle entwickeln kann." Allerdings betonte Marx auch, dass es bei einem ungebremsten Anstieg der Infektionszahlen eine deutliche Zunahme an schwer kranken Patienten geben wird, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen. "Denn wir dürfen eben nicht vergessen: 40 Millionen Menschen in Deutschland sind eben noch nicht geimpft", sagt Marx der "Rheinischen Post".

Auch in Deutschland ist die Delta-Variante auf dem Vormarsch. Am Mittwoch hatte das RKI mitgeteilt, dass die zuerst in Indien festgestellte Variante nun für mehr als 50 Prozent aller Ansteckungen mit dem Coronavirus in Deutschland verantwortlich ist.

Quelle: ntv.de, kst/AFP/rts

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