Einzug in Landtag knapp verpasst Linke versuchen, Optimismus zu streuen
15.05.2017, 15:50 Uhr
Die Spitzenvertreter der Linken, im Bild Katja Kipping, geben sich Mühe, dem Wahlergebnis etwas Positives abzugewinnen.
(Foto: imago/Christian Thiel)
Am Ende fehlen 8561 Stimmen: Die Linke verpasst den Einzug in den Landtag NRW nur ganz knapp. Trotzdem sehen ihre Vertreter Anlass zum Optimismus. Für die Koalitionsabsagen von CDU und SPD fallen deutliche Worte.
Nachdem die Linke bei der Landtagswahl in NRW knapp den Einzug in das Düsseldorfer Parlament verpasst hat, hatten NRW-Spitzenkandidatin Özlem Demirel und die Linken-Vorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger bei ihrer Pressekonferenz Schwierigkeiten, ihre Enttäuschung über den Ausgang des Votums zu verbergen.
Zwar sagte Riexinger, die Partei fühle sich gestärkt, die Anzahl der Stimmen hätte sich verdoppelt. Doch Demirel sagte, was wohl jeder angesichts des Ergebnisses denken mag: "Es ist bitter, so knapp zu scheitern." Am Ende fehlten der Partei 8561 Stimmen für den Einzug in den Landtag. Kipping betonte, die Partei habe ihr Ergebnis - auch ohne Einzug in den Landtag - in absoluten Zahlen verdoppelt. Außerdem habe die Partei in manchen Wahlkreisen zweistellige Ergebnisse eingefahren.
Das Ergebnis der Landtagswahl sieht Kipping in erster Linie als Pleite für Rot-Grün: "SPD und Grüne haben zusammen fast 13 Prozent verloren", sagte sie. Das sei das Ergebnis einer völlig falschen Landespolitik und einer Ministerpräsidentin, die "als Kümmerin galt und sich am Ende nicht mehr gekümmert hat".
Auch bei dieser Wahl zeigte sich das Sympathiegefälle der Partei zwischen Land und Stadt deutlich. Die Linke konnte in den Metropolregionen deutlich mehr Wähler mobilisieren als auf dem Land. Grund für einen Kurswechsel sieht jedoch niemand. Letztlich seien Probleme der sozialen Gerechtigkeit und der bezahlbaren Mieten eben hauptsächlich Großstadtprobleme, betont Kipping.
Dass CDU und SPD ein Bündnis mit der Linken schon vor der Wahl ausgeschlossen hatten, wurde von den Vertretern scharf verurteilt. Riexinger sprach im Zusammenhang mit der SPD-Absage von einem großen Fehler. Die Ankündigung von CDU-Landeschef Armin Laschet, mit "allen demokratischen" Parteien zu verhandeln - bis auf AfD und Linke - bezeichnete er als "Frechheit".
Quelle: ntv.de, bdk