Politik

Reaktion auf schwere Verluste London: Moskau schickt hohe Offiziere in den Kampf

Die Ukraine gibt an, bereits zwölf russische Generäle getötet zu haben.

Die Ukraine gibt an, bereits zwölf russische Generäle getötet zu haben.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Mit der Kriegsdauer steigen auch die Verluste der russischen Armee. Geheimdienstinformationen zufolge schickt der Kreml nun gezielt ranghohe Offiziere an die vorderste Front - mit teilweise verheerenden Folgen.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste setzt Russland in seinem Angriffskrieg in der Ukraine aufgrund großer Verluste in den eigenen Truppen ranghohe Kommandeure im Kampf ein. Allerdings gebe es bislang keine Anzeichen darauf, dass die Anwesenheit dieser Offiziere im Gefecht zu einem verbesserten Einsatzkonzept geführt habe, hieß es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums.

Demnach würden Planungsfehler weiterhin einen Fortschritt der Russen untergraben. Außerdem führe die Strategie zu überproportional hohen Verlusten unter den russischen Offizieren. Da die getöteten Kommandeure dann von weniger ausgebildeten Soldaten ohne Führungserfahrung ersetzt würden, sei damit zu rechnen, dass die konzeptionellen Probleme anhalten würden.

Die ukrainische Armee nimmt für sich in Anspruch, seit Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar zwölf russische Generäle durch gezielten Beschuss getötet zu haben. Russland hat bislang nur den Tod von General Andrej Suchowezki sowie des stellvertretenden Chefs der Nordmeerflotte, Kapitän Andrej Palij, offiziell bestätigt.

Die "New York Times" hatte Mitte der Woche berichtet, dass US-amerikanische Geheimdienstinformationen zur Tötung mehrerer russischer Generäle beigetragen haben. Demnach geben die USA unter anderem die Standorte der mobilen Hauptquartiere der russischen Armee an das ukrainische Militär weiter.

Einem ehemaligen US-Militärbeamten zufolge sind die russischen Generäle oftmals selbst dafür verantwortlich, dass sie abgehört und geortet werden, weil sie über unsichere Telefone kommunizierten. Das sei ein Zeichen für schlechte Disziplin, Mangel an Erfahrung, Arroganz und die Unfähigkeit, die Fähigkeiten der Ukraine zu würdigen, erklärt der frühere Oberbefehlshaber der US-Armee, Frederick B. Hodges, der jetzt beim Center for European Policy Analysis arbeitet. "Es ist nicht schwer, jemanden auf einem Telefon zu orten."

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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