Politik

Prigoschin stellt Forderungen London: Russland bekommt Munitionsproblem nicht in den Griff

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Russland kann nach Einschätzung Londons den Bedarf seiner Streitkräfte an Kriegsmaterial nicht decken. Allein Wagner-Chef Prigoschin erklärt, seine Kämpfer bräuchten etwa 300 Tonnen Munition täglich. Auch Änderungen beim Personal bringen bisher keine Besserung.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste verfügt Russland nicht über genügend Munition, um bei Offensiven in der Ukraine entscheidende Fortschritte zu erzielen. Moskau räume der Stärkung der Rüstungsindustrie zwar oberste Priorität ein, hieß es im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums - die Branche werde dem hohen Kriegsbedarf jedoch weiterhin nicht gerecht.

Russlands politische Führung verlange Erfolge auf dem Schlachtfeld, während die für die Logistik verantwortlichen Führungskräfte auf der Strecke blieben, hieß es. Als Beispiel dafür nennen die Briten die kürzliche Entlassung des Vize-Verteidigungsministers Michail Misinzew, der acht Monate lang für die materielle und technische Versorgung der Armee zuständig war. In der vergangenen Woche wurde seine Auswechslung bestätigt, seine Aufgabe hat nun Generaloberst Alexej Kusmenkow übernommen, bislang stellvertretender Direktor der Nationalgarde.

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Die Munitionsknappheit führe zu internen Streitigkeiten, vor allem zwischen der Armee und dem Chef der berüchtigten russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin. Für den Kampf um Bachmut seien etwa 300 Tonnen Artilleriegranaten pro Tag nötig, Wagner erhalte aber nur ein Drittel dieser Menge, schrieb Prigoschin kürzlich auf seinem Telegram-Kanal. "300 Tonnen pro Tag entsprechen zehn Frachtcontainern - das ist nicht viel." In einer separaten Mitteilung erklärte er, dass seine Truppen unter Verlust von 86 seiner Kämpfer etwa 120 Meter in Bachmut vorgedrungen seien. Er macht immer wieder die vor allem mangelhafte Artillerie-Unterstützung aufgrund fehlender Munition für die hohen Verluste verantwortlich.

Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, als/dpa/rts

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