Politik

Mehrere zeitgleiche Bedrohungen London sieht Dilemma bei russischen Kommandeuren

Ein ukrainischer Soldat im Osten des Landes.

Ein ukrainischer Soldat im Osten des Landes.

(Foto: AP)

Russlands Kommandeure stehen in der Ukraine laut britischen Angaben vor einem Problem: Vermutlich planten sie einen Vormarsch auf Bachmut, so das britische Verteidigungsministerium. Nun stelle sich für sie jedoch die Frage, an welche Front sie ihre Soldaten schicken sollen.

In der Ukraine wird nach britischen Angaben an mehreren Fronten heftig gekämpft: nahe der Stadt Charkiw im Nordosten, in der Region Donbass im Osten sowie im Gebiet Cherson im Süden. Die russischen Angreifer planen vermutlich vor allem, den Vormarsch auf die ostukrainische Stadt Bachmut fortzusetzen, wie das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mitteilte. Dabei stießen die Truppen aber auf Probleme.

"Die Kommandeure stehen vor dem Dilemma, ob sie operative Reserven zur Unterstützung dieser Offensive einsetzen oder sich gegen fortgesetzte ukrainische Vorstöße im Süden verteidigen sollen." Die ukrainischen Vorstöße erschwerten die Lage der Angreifer, hieß es weiter. "Mehrere gleichzeitige Bedrohungen, die sich über 500 Kilometer verteilen", dürften demnach die russischen Fähigkeiten auf die Probe stellen, die Operationen zu koordinieren. Das habe Russland schon früher nicht geschafft.

Die Ukraine selbst meldete Angriffe auf sieben russische Kommandoposten. Zudem seien 13 "Objekte, an denen russische Streitkräfte konzentriert sind", angegriffen worden, teilte das ukrainische Militär in seinem regelmäßigen Lagebericht mit. Wo diese Ziele liegen, blieb offen. Zudem seien in der Region Donezk im Osten russische Angriffe auf mehrere Städte abgewehrt worden, darunter Bachmut.

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Zuvor hatte ein ranghoher pro-russischer Kämpfer in Donezk erklärt, ukrainische Streitkräfte hätten die vom russischen Militär gehaltene Stadt Balakliia in der Region Charkiw attackiert. Sollte Balakliia fallen, würden die russischen Streitkräfte in Isjum an ihrer Nordwestflanke verwundbar, erklärte Daniil Bessonow auf Telegram. Balakliia liegt zwischen Charkiw und Isjum, einer Stadt mit einem für den russischen Nachschub wichtigen Eisenbahnknotenpunkt.

Russische Truppen sollen indes nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau die Siedlung Kodema im Osten der Ukraine erobert haben. Der Ort hat weniger als 600 Einwohner. Er liegt in einem Gebiet, dass von den russisch dominierten sogenannten Separatisten beansprucht wird.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 07. September 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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