Politik

Jemen kommt nicht zur Ruhe Luftangriffe fordern Dutzende Todesopfer

Rettungskräfte konnten zahlreiche Menschen nur noch tot aus den Trümmern eines  Gefangenenlagers bergen.

Rettungskräfte konnten zahlreiche Menschen nur noch tot aus den Trümmern eines Gefangenenlagers bergen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Chancen, noch Lebende in den Trümmern zu finden, sind gering: Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition fliegt mehrere Angriffe auf mutmaßliche Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen. Hilfsorganisationen sind im Dauereinsatz.

Nach den Luftangriffen der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition im Jemen fürchtet das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Dutzende Todesopfer. "Wir schätzen, dass mehr als hundert Menschen getötet wurden", sagte der Leiter der Jemen-Sektion des IKRK, Franz Rauchenstein. Die Angriffe galten nach Angaben der Koalition einer Stellung der Huthi-Rebellen in Dhamar südlich der Hauptstadt Sanaa. Es sei ein Lager für Drohnen und Raketen getroffen worden. Der Angriff sei in Einklang mit internationalem Recht erfolgt.

Die Huthi-Rebellen berichteten über ihren Fernsehsender Al-Masirah von "Dutzenden" Toten und Verletzten. Insgesamt habe die Koalition sieben Angriffe geflogen und dabei auch ein Gefängnis getroffen. Auf Fotos waren schwere Schäden an dem Gebäude zu sehen, ebenso wie mehrere Leichen im Geröll. Ein Sprecher des Gefangenenkomitees der Huthis sagte, der saudischen Koalition sei bekannt gewesen, dass in dem Gebäude Gefangene festgehalten wurden.

Einsatzkräfte des IKRK suchten laut Rauchenstein in den Trümmern weiter nach Überlebenden. Allerdings seien die Chancen "sehr gering", noch lebende Menschen zu finden. Das IKRK hatte nach eigenen Angaben Helfer mit medizinischem Bedarf und 200 Leichensäcken nach Dhamar geschickt.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen Tausende Zivilisten. 3,3 Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben.

Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa

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