Russisches Flugzeug angegriffen Lukaschenko meldet Festnahmen nach Sabotage
07.03.2023, 16:07 Uhr
Ermittlungserfolge gleichen einem Wunder: Lukaschenko zeigt sich zufrieden mit der Zahl der Festnahmen.
(Foto: picture alliance/dpa/XinHua)
Zwei Belarussen sollen nach Angaben der Exil-Opposition in der Nähe von Minsk ein russisches Aufklärungsflugzeug zerstört haben und dann geflohen sein. Machthaber Lukaschenko nennt einen Ukrainer als Täter und berichtet von mehr als 20 Festnahmen.
Nach dem Angriff auf ein russisches Militärflugzeug auf einem Flugplatz in Belarus haben die Behörden des Landes mehr als 20 Menschen festgenommen. Der Hauptverdächtige arbeite für den ukrainischen Geheimdienst, zitierte die Nachrichtenagentur Belta den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, der ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist.
"Mehr als 20 seiner Komplizen" seien ebenfalls festgenommen worden, die übrigen seien untergetaucht, sagte Lukaschenko. Die belarussische Exil-Opposition hatte Ende Februar gemeldet, dass auf dem Flugplatz in Matschulischtschi nahe der Hauptstadt Minsk ein russisches Militärflugzeug zerstört worden sei. Laut Medienberichten soll es sich um ein Aufklärungsflugzeug vom Typ A-50 gehandelt haben.
Der Kreml äußerte sich nicht zu dem Vorfall; Lukaschenko bestätigte, dass der Angriff auf eine A-50 zielte. Allerdings sei die Maschine nicht schwer beschädigt worden. Über den Hauptverdächtigen sagte der Machthaber, dieser habe die russische und die ukrainische Staatsbürgerschaft und sei 2014 von den ukrainischen Diensten angeworben worden.
"Festnahme gleicht einem Wunder"
Der Angriff sei mit Hilfe einer kleinen Drohne ausgeführt worden, um eine Ortung per Radar zu umgehen, sagte Lukaschenko weiter. "Hunderte, wenn nicht tausende" Mitglieder der belarussischen Sicherheitskräfte seien zur Fahndung eingesetzt worden; schließlich sei der Verdächtige in einem Keller festgenommen worden. Dass dies gelungen sei, gleiche einem "Wunder". Die belarussische Exil-Opposition hatte hingegen erklärt, der Angriff auf das Flugzeug sei von zwei Belarussen ausgeführt worden, die danach das Land verlassen hätten.
Belarus beteiligt sich nicht direkt an der russischen Offensive in der Ukraine, hat Moskau jedoch sein Territorium als Ausgangspunkt für den Angriff auf das Nachbarland vor einem Jahr zur Verfügung gestellt. Nach Angaben aus Kiew nutzt Moskau belarussische Flugplätze, um von dort Angriffe auf die Ukraine zu fliegen.
Quelle: ntv.de, mau/AFP