Politik

Schon wieder eine Flugzeugpanne Maas sitzt in Mali fest

In Mali besuchte Maas unter anderem die Militärbasis Camp Castor.

In Mali besuchte Maas unter anderem die Militärbasis Camp Castor.

(Foto: www.imago-images.de)

Erst kommt Merkel zu spät zum G20-Gipfel, dann strandet Müller in Sambia und Steinmeier in Südafrika. Nun hat die Pannenserie der Regierungsflieger Außenminister Maas in Mali erwischt. Schuld ist diesmal ein Hydraulikschaden.

Die Pannenserie bei der Flugbereitschaft der Bundesregierung reißt nicht ab: Bundesaußenminister Heiko Maas ist zum Abschluss seiner fünftägigen Westafrika-Reise wegen eines Hydraulikschadens in Mali gestrandet. Seine Maschine vom Typ Airbus A319 konnte ihn am Donnerstagabend nicht wie geplant von der malischen Hauptstadt Bamako zurück nach Berlin bringen. Der SPD-Politiker nahm es gelassen. "Ich bin jetzt mehr als 300.000 Kilometer pannenfrei geflogen", sagte er. Irgendwann erwische es jeden.

Eine größere Ersatzmaschine vom Typ A340 wird nun am Freitagmorgen um neun Uhr am Flughafen Köln/Bonn starten, um Maas und seine Delegation abzuholen. Der Minister kann dann voraussichtlich mit fast 20 Stunden Verspätung am Freitagnachmittag nach Berlin zurückfliegen. 

Der Außenminister ist seit Sonntag in Westafrika unterwegs und hat vor Mali das Nachbarland Burkina Faso und Sierra Leone besucht. Mit ihm reisen drei Bundestagsabgeordnete sowie knapp 40 Mitarbeiter, Journalisten und Sicherheitskräfte. Die Planungsänderung verkündete er am Abend auf einer Kulturveranstaltung in Bamako. Ursprünglich wollte er nach diesem Termin zum Flughafen fahren, um seine Heimreise nach Deutschland anzutreten.

Die Flugbereitschaft der Bundeswehr setzt die A319 für Kurz- und Mittelstrecken ein. Der zweistrahlige Jet verfügt über 44 Sitzplätze und hat eine Reichweite von etwas mehr als 7000 Kilometern. Ein Sprecher der Luftwaffe sagte, an der Maschine sei ein Hydraulikleck in einer Größenordnung festgestellt worden, die "außerhalb der Toleranzgrenze" liege. 

Pannenserie reißt nicht ab

In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu Pannen bei der Flugbereitschaft gekommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel kam deswegen zu spät zum G20-Gipfel in Buenos Aires. Entwicklungsminister Gerd Müller blieb für längere Zeit in Sambia hängen und musste sogar einen Besuch in Namibia absagen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier steckte im November wegen eines Triebwerksdefekts stundenlang in Südafrika fest. Ein weitere kleinere Panne erwischte ihn erst kürzlich in Äthiopien. Und im vergangenen Oktober legten Nagetiere in Indonesien die Maschine von Finanzminister Olaf Scholz lahm.

Der CSU-Politiker Müller hatte sich lautstark über die Pannen beschwert. Sie seien ein Debakel für Deutschlands Ruf als High-Tech-Land, schimpfte er. Das schade der Marke "Made in Germany". Derzeit gehören 14 Flugzeuge der Hersteller Airbus und Bombardier zur Flugbereitschaft.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat inzwischen die Beschaffung drei neuer Langstreckenmaschinen in Auftrag gegeben. "Das ist auch nötig, ich glaube, das merken alle", sagte sie Anfang Februar bei der Ankündigung dieses Schritts.

Quelle: ntv.de, Michael Fischer, dpa

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