Politik

Gedenken in Paris Macron erinnert an Genozid an Armeniern

Emmanuel Macron möchte, dass die Türkei die Einstufung der Massaker als Völkermord anerkennt.

Emmanuel Macron möchte, dass die Türkei die Einstufung der Massaker als Völkermord anerkennt.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Emmanuel Macron gedenkt in der französischen Hauptstadt der rund 1,5 Millionen armenischen Opfer des Ersten Weltkriegs. Es ist das erste Mal, dass der französische Präsident an einer offiziellen Gedenkfeier anlässlich der Massaker teilnimmt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat in Paris der Massaker an Armeniern während des Ersten Weltkriegs gedacht. "Das französische Volk und das armenische Volk sind für immer verbunden", teilte der 43-Jährige via Twitter mit. Auf Bildern war der Staatschef anlässlich des "Gedenktags für den armenischen Genozid" beim Mahnmal im Zentrum der französischen Hauptstadt zu sehen.

Macron hatte vor rund zwei Jahren angekündigt, den 24. April zu einem nationalen Gedenktag zu machen. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete, war es nun das erste Mal, dass er am Gedenktag an einer offiziellen Feier teilnahm. Während des Ersten Weltkrieges waren Armenier systematisch verfolgt worden. Schätzungen zufolge kamen 1915/1916 im damaligen Osmanischen Reich bis zu 1,5 Millionen Armenier ums Leben.

Die Südkaukasusrepublik Armenien fordert seit langem von der Türkei, dem Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches, die Gräueltaten als Genozid anzuerkennen. Die Türkei hält die Zahlen für überzogen und lehnt die Einstufung als Völkermord vehement ab. Das Verhältnis zwischen Macron und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan gilt als gespannt.

Und auch die Spannungen zwischen der Türkei und dem NATO-Partnerstaat USA dürften in den kommenden Wochen zunehmen. Am heutigen Samstag entschied sich US-Präsident Joe Biden, die Massenmorde an Armeniern offiziell als Völkermord einzustufen. "Das amerikanische Volk ehrt all jene Armenier, die in dem Völkermord, der heute vor 106 Jahren begann, ums Leben gekommen sind", sagte Biden. Der US-Senat und das Repräsentantenhaus hatten bereits entsprechende Resolutionen verabschiedet.

Quelle: ntv.de, nan/dpa/rts

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