"Russland zur Vernunft bringen" Macron und Xi fordern rasche Friedensgespräche
06.04.2023, 12:18 Uhr Artikel anhören
Machen sich für Friedensgespräche in der Ukraine stark: Xi und Macron.
(Foto: REUTERS)
Im Ukraine-Krieg könnte China eine wichtige Vermittlerrolle einnehmen. Frankreichs Präsident will bei seinem Staatsbesuch in Peking auf seinen Amtskollegen einwirken. Was eine diplomatische Lösung des Konflikts angeht, zeigen beide Einigkeit.
Chinas Staatschef Xi Jinping und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben sich in Peking dafür ausgesprochen, "so bald wie möglich" Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine aufzunehmen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz bekräftigten beide zudem ihre Ablehnung eines Einsatzes atomarer Waffen im Ukraine-Krieg.
Beide riefen die internationale Gemeinschaft nach den Worten von Xi Jinping dazu auf, eine weitere Eskalation zu vermeiden. Europa sei ein unabhängiges Mitglied einer multipolaren Welt und China unterstütze seine strategische Autonomie, erklärt der chinesische Präsident weiter.
Macron ist derzeit zu einem dreitägigen Staatsbesuch in China und will Xi dazu bewegen, seinen Einfluss auf Russland zugunsten einer Friedenslösung in der Ukraine zu nutzen. Er zeigte sich hoffnungsvoll mit Blick auf eine mögliche Vermittlerrolle Chinas. "Ich weiß, dass ich auf Sie zählen kann, um Russland zur Vernunft und alle Beteiligten an den Verhandlungstisch zu bringen", sagte Macron zu Xi in Peking.
Der chinesische Präsident lobte seinerseits die Beziehungen zwischen beiden Ländern, bei denen eine "positive und regelmäßige Entwicklung" zu verzeichnen sei. Xi verwies auch darauf, dass die Welt heute "einen historisch tiefgreifenden Wandel" erlebe. Xi empfing Macron auf einem roten Teppich vor der Großen Halle des Volkes in Peking. Anschließend trafen beide Präsidenten in Begleitung mehrerer Minister zu Gesprächen zusammen. Auf den veröffentlichten Bildern vom Beginn des Treffens trugen Macron und Xi als einzige keine FFP2-Masken.
China hatte zwar im Februar einen "Friedensplan" vorgelegt, bislang aber nicht die russische Invasion verurteilt. Xi zählt zu den wenigen bedeutenden Politikern, die auch noch nicht direkt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert haben.
Quelle: ntv.de, mba/AFP