Buschmann erinnert an Abkommen FDP fordert Schaumwerferin zu Entschuldigung bei Lindner auf
13.01.2025, 17:16 Uhr Artikel anhören
Die großen Parteien abseits von AfD und BSW unterzeichnen vor der Bundestagswahl ein Fairnessabkommen. Das hindert eine Linken-Politikerin in Greifswald nicht an einer Schaumattacke. Ihre Partei verurteilt sie deutlich. Die Angreiferin selbst schweigt noch, klagt die FDP.
Die FDP erwartet eine Entschuldigung der jungen Linken-Politikerin, die Parteichef Christian Lindner in der vergangenen Woche bei einer Wahlveranstaltung mit Schaum beworfen hat. Es habe eine Distanzierung von der Aktion durch die Linke stattgefunden, sagte der designierte FDP-Generalsekretär Marco Buschmann in Berlin. "Aber ich finde, angemessen wäre auch eine Entschuldigung."
"Auch wenn Christian Lindner den Angriff sportlich nahm und nicht verletzt wurde: Menschen körperlich anzugreifen, ist immer und überall komplett inakzeptabel!", schrieb etwa der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linken, Dietmar Bartsch, auf X.
Vor der Bundestagswahl am 23. Februar spricht Pinar Atalay unter dem Titel "RTL Direkt spezial: Der Kandidatencheck" mit allen Spitzenkandidaten der Parteien. Diese Folgen stehen noch aus:
Mi., 22.1., 22.15 Uhr: "RTL Direkt spezial" mit Sahra Wagenknecht (BSW)
Mo., 17.2., 22.15 Uhr: "RTL Direkt spezial" mit Christian Lindner (FDP)
"Solche Aktionen sind ungehörig und gefährlich", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz. "Gut, dass Christian Lindner souverän reagiert hat. Hier gilt die Solidarität unter Demokratinnen und Demokraten."
Buschmann erinnerte daran, dass die Parteien erst kurz zuvor ein Fairness-Abkommen unterzeichnet hätten. Das lasse auch einen leidenschaftlichen Streit in der Sache zu. "Aber jemanden herabzuwürdigen, indem man ihm eine Torte ins Gesicht wirft, drückt ja aus, man will jemanden mundtot machen, man will gar nicht zuhören, man will gar nicht in die Auseinandersetzung gehen." Diese Tat sei "ein ganz schlimmes Symbol" gewesen.
Die Linken-Lokalpolitikerin Christiane Kiesow hatte dem FDP-Chef bei einer Wahlveranstaltung in Greifswald Rasierschaum ins Gesicht geworfen. Gegen die 34-Jährige wird wegen des Verdachts auf Körperverletzung und Beleidigung ermittelt. Lindner nahm die Attacke gelassen, bedauerte, dass es sich nicht um Sahne handele und setzte seine Rede fort. Die Bundesspitze der Linken kritisierte den Schaumwurf.
Quelle: ntv.de, als/dpa