Konservative wieder in Frauenhand May und Leadsom kandidieren für Tory-Spitze
07.07.2016, 17:34 Uhr
Innenministerin May (l.) gilt als große Favoritin.
(Foto: REUTERS)
Zwei Frauen treten in der Urabstimmung der britischen Konservativen um die Nachfolge von Parteichef und Premier Cameron an. Der letzte männliche Kandidat fiel bei der Abstimmung in der Tory-Fraktion krachend durch.
Die britischen Konservativen haben die beiden Politikerinnen Theresa May und Andrea Leadsom zu den Kandidatinnen für die Nachfolge von Premierminister David Cameron bestimmt. Innenministerin May gewann bei der Abstimmung der Tory-Fraktion im Unterhaus 199 von 329 möglichen Stimmen, Energie-Staatssekretärin Leadsom bekam 84 Stimmen, wie ein Parteivertreter mitteilte.
Justizminister Michael Gove landete mit 46 Stimmen auf Platz drei und schied damit aus dem Rennen aus. Verteidigungsminister Liam Fox und Arbeitsminister Stephen Crabb waren schon nach einer ersten Abstimmungsrunde am Dienstag ausgeschieden.
Die rund 150.000 Parteimitglieder sind nun dazu aufgerufen, eine der beiden Kandidatinnen zu ihrer neuen Chefin zu wählen. Sie wird dann auch neue Premierministerin und soll in dieser Funktion Großbritannien aus der EU führen. Das Ergebnis soll am 9. September verkündet werden.
Johnson für Leadsom
Als große Favoritin geht May in die Urabstimmung. Allerdings war sie gegen den Brexit. "May sagt zwar, sie werde das Referendum achten, doch bei vielen besteht die Sorge, ob sie als EU-Befürworterin auch liefern wird", sagte die Abgeordnete Anne Marie Morris aus dem Leadsom-Lager. Wer auf Nummer sicher gehen wolle, werde Leadsom unterstützen.
Leadsom zeichnete vor der Abstimmung ein positives Bild eines künftigten Großbritanniens außerhalb der EU. "Niemand muss sich wegen unserer Entscheidung, die EU zu verlassen, Sorgen machen", versprach sie ihren Anhängern. Der Austritt werde sehr behutsam umgesetzt. Die Hauptpriorität ihre Regierung werde der eitere freie Handel mit den EU-Ländern sein. Unterstützt wird sie vom früheren Londoner Bürgermeister Boris Johnson, der sich selbst nicht zur Wahl stellen wollte.
Die Briten hatten beim EU-Referendum am 23. Juni mehrheitlich für den Brexit gestimmt. Cameron kündigte daraufhin seinen Rücktritt bis zum Herbst an.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa