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Mögliche "Terrorattacke" Mehrere Busse nahe Tel Aviv explodiert

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Nach den Explosionen inspizieren Ermittler einen der Busse.

Nach den Explosionen inspizieren Ermittler einen der Busse.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

In einem Vorort von Tel Aviv explodieren mehrere geparkte Busse. Anschließend werden weitere Sprengsätze entschärft. Die Polizei spricht von einem "mutmaßlichen Terroranschlag" und sucht nach Verdächtigen. Verletzte gebe es keine. Spuren sollen ins Westjordanland führen.

In Israel sind Polizeiangaben zufolge mehrere Busse in einem südlichen Vorort der Küstenmetropole Tel Aviv explodiert. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte, wie Israels Polizei und der Bürgermeister mitteilten. Laut der israelischen Zeitung "Haaretz" explodierten zwei Busse, die zu diesem Zeitpunkt leer waren. Das Blatt meldete später zudem eine dritte Busexplosion. Der Sender Kan berichtete, alle drei betroffenen Busse seien zum Zeitpunkt der Explosionen geparkt gewesen.

Die Sprengsätze hätten Zeitzünder gehabt, meldete die "Times of Israel" unter Berufung auf Tel Avivs Bezirkspolizeichef Haim Sargarof. Der Sender Channel 12 mutmaßte, dass sie alle gleichzeitig zur Detonation gebracht werden sollten. Bürgermeister Tzvika Brot sagte in einer Videobotschaft, dass zwei Busse auf verschiedenen Parkplätzen in Bat Yam explodiert seien. Die Ursache der Detonationen sei noch unklar. Auf TV-Bildern war ein ausgebrannter Bus zu sehen, während ein zweiter in Flammen stand.

Israels Polizei sprach von einem "mutmaßlichen Terroranschlag". Zahlreiche Sicherheitskräfte suchten derzeit nach Verdächtigen sowie nach verdächtigen Objekten. Laut der Nachrichtenseite "ynet" wurde der Busbetrieb in dem Ort auf Anweisung der Polizei komplett eingestellt. Berichten zufolge wurden die Busfahrer in ganz Israel angewiesen, ihre Fahrzeuge nach Sprengsätzen zu durchsuchen.

In der Folge haben Einsatzkräfte israelischen Medien zufolge zwei weitere Sprengsätze entschärft. Das berichteten die "Times of Israel" und die Nachrichtenseite "ynet". Letztere berief sich dabei auf die Polizei. Einer der Sprengsätze wurde demnach in der Stadt Cholon südlich von Tel Aviv gefunden. In einem Fall habe eine Passagierin dem Busfahrer gemeldet, dass sie einen verdächtigen Gegenstand im Fahrzeug gefunden habe, berichtete der Sender Channel 13.

Sicherheitskräfte in Alarmbereitschaft

Premierminister Benjamin Netanjahu berief für den Abend eine Krisensitzung ein. Israels Verteidigungsminister Israel Katz wies die Sicherheitskräfte Berichten zufolge an, ihre Einsätze im Westjordanland zu verstärken. Er sprach demnach von versuchten Anschlägen palästinensischer Terrororganisationen. Die Polizei bestätigte dies zunächst nicht offiziell.

Die "Times of Israel" zitierte Bezirkspolizeichef Sargarof allerdings mit den Worten, die Sprengsätze sähen aus wie etwas, das seinen Ursprung im Westjordanland habe. Demnach versucht die Polizei derzeit noch herauszufinden, wie viele Verdächtige an dem mutmaßlichen Anschlag beteiligt waren.

Katz erklärte, er habe das Militär angewiesen, seine Offensive im Westjordanland zu verstärken, insbesondere in den dortigen Flüchtlingslagern. Die israelische Armee hatte den Militäreinsatz, der sich gegen militante Palästinensergruppen richtet, vor einem Monat begonnen.

Der durch den beispiellosen Großangriff der islamistischen Hamas und verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöste Krieg im Gazastreifen hatte auch die Gewalt im Westjordanland aufflammen lassen. Seit dem Großangriff wurden in dem Palästinensergebiet laut einer AFP-Zählung auf Grundlage von Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah mindestens 897 Palästinenser getötet. Auf israelischer Seite starben mindestens 32 Menschen.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP

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