Politik

Kritik an Russlandpolitik Melnyk: Kretschmer kuschelt mit "Kumpelchen Putin"

Kretschmer steht wegen seiner Russlandpolitik in der Kritik.

Kretschmer steht wegen seiner Russlandpolitik in der Kritik.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Kretschmer warnt davor, in der Ukraine zur Kriegspartei zu werden - und betont die Bedeutung der wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland. Dafür erntet er scharfe Kritik vom ukrainischen Botschafter in Deutschland, der die Russlandpolitik des Ministerpräsidenten als "ewige Schande" bezeichnet.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer scharf für dessen Russland-Kurs kritisiert. Kretschmer wolle keine Panzer an die Ukraine liefern und ein Gasembargo verhindern, schrieb Melnyk auf Twitter an den CDU-Politiker gerichtet. "Sondern weiter mit Ihrem Kumpelchen Putin kuscheln. Ihre unverschämte Anbiederung an diesen Kriegsverbrecher bleibt eine ewige Schande."

Kretschmer hatte bei einer Veranstaltung des Nachrichtenmagazins "Spiegel" davor gewarnt, dass Deutschland nicht zu einer Kriegspartei werden dürfe. Angesichts des Krieges könne man es sich aktuell nicht vorstellen, aber es müsse wieder eine Art der Zusammenarbeit mit Russland geben. "Es muss sein, weil alles andere für uns noch gefährlicher, noch dramatischer sein kann." Wirtschaftliche Verflechtungen mit Russland blieben wichtig, auch wenn es ein Irrglaube sei, dass in Russland durch den Handel eine Demokratie entstehe.

Bei der Diskussionsrunde wurde Kretschmer auf die harsche Kritik des ukrainischen Botschafters an deutschen Politikerinnen und Politikern angesprochen - noch bevor sich Melnyk an ihn gewandt hatte. Dazu sagte der Ministerpräsident, dass er die Art der Kritik "an vielen Punkten verstörend" finde. Sie sei nicht immer sachgerecht. Doch das Land kämpfe ums Überleben. "Wenn wir uns mal ein paar Sekunden in die Rolle versetzen des ukrainischen Präsidenten oder auch des Botschafters, kann man es ihm nicht mehr übel nehmen", sagte Kretschmer.

Quelle: ntv.de, cls/dpa

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