Politik

Bericht über interne CDU-Schalte Merkel: "So kann es nicht weitergehen"

Schon bei der letzten Runde mit den Länderchefs ist die Kanzlerin unzufrieden mit dem teils zurückhaltenden Handeln im Corona-Kampf. Nun fühlt sie sich offenbar durch die rasante Ausbreitung des Virus bestätigt. In einer internen Schalte mit Unionspolitikern findet sie einem Bericht zufolge deutliche und mahnende Worte.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in einer internen Schaltkonferenz mit den Unions-Fraktionschefs von Bund und Ländern deutlich ihre Sorge und ihr Missfallen angesichts der Corona-Entwicklung ausgedrückt. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, habe die Kanzlerin in dem Gespräch ihre Warnung vor einer harten Zeit durch die rasante Ausbreitung des Virus bekräftigt. "Es stehen uns sehr, sehr schwere Monate bevor", wurde sie zitiert. Das Coronavirus nannte sie demnach wörtlich eine "Heimsuchung" und ein "Unheil", das sich niemand habe vorstellen können.

Mit Blick auf die Ministerpräsidentenkonferenz Ende der Woche zeigte sie sich demnach besorgt. Sie habe "kein so gutes Gefühl", sagte die Kanzlerin dem Bericht zufolge. "So kann es nicht weitergehen", soll sie zudem gesagt haben. Dabei machte sie dem Bericht zufolge wiederholt deutlich, dass sie vor der aktuellen Entwicklung schon früher gewarnt habe, aber nicht auf sie gehört worden sei. Nun betonte sie, dass sie nicht glaube, die Ausbreitung des Virus sei noch mit "einfachen Mitteln" in den Griff zu kriegen. Von einem Lockdown soll aber explizit nicht gesprochen worden sein. Allerdings gehe sie etwa davon aus, dass mindestens bis Februar auch im Freien keine größeren Veranstaltungen möglich sein werden.

Am Wochenende hatte Merkel die Bevölkerung erneut dazu aufgerufen, auf Reisen und Kontakte zu verzichten. "Das Gebot der Stunde heißt für uns alle: Kontakte reduzieren. Viel weniger Menschen treffen", sagte sie in ihrem am Samstag veröffentlichten Videopodcast. In dem Gespräch mit den Fraktionschefs soll sie nun ihre Auffassung bekräftigt haben, dass Reisebewegungen einen erheblichen Anteil an der Corona-Ausbreitung hätten.

Quelle: ntv.de, mra/dpa

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