Politik

Gauck sieht "Bewährungsprobe" Merkel gratuliert und ermahnt Trump

Thematisch passend erschien Merkel im roten Blazer zur Pressekonferenz.

Thematisch passend erschien Merkel im roten Blazer zur Pressekonferenz.

(Foto: REUTERS)

Kanzlerin Merkel kommt nur eine sehr förmliche Gratulation an den künftigen US-Präsidenten Trump über die Lippen. Sie erinnert den Republikaner daran, dass Europa und die USA demokratische Werte verbinden - und macht diese zur Voraussetzung für weitere Kooperation.

Kanzlerin Angela Merkel hat dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump zur Wahl gratuliert. Zugleich erinnerte sie Trump im Kanzleramt angesichts der wirtschaftlichen und militärischen Stärke der USA an dessen Verantwortung für die weltweite Entwicklung.

"Wen das amerikanische Volk in freien und fairen Wahlen zu seinem Präsidenten wählt, das hat Bedeutung weit über die USA hinaus", sagte Merkel. Mit keinem Land außerhalb der EU habe Deutschland eine tiefere Verbindung.

Sie rief Trump indirekt zur Einhaltung demokratischer Grundwerte auf. "Auf der Basis dieser Werte biete ich dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, eine enge Zusammenarbeit an", sagte Merkel.

Ausdrücklich verwies die Kanzlerin auf die gemeinsame Wertebasis zwischen Deutschland und den USA und nannte "Demokratie, Freiheit, den Respekt vor dem Recht und der Würde des Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder politischer Einstellung".

Die Partnerschaft mit den USA bleibe ein Grundstein der deutschen Außenpolitik, betonte Merkel. Das Streben nach wirtschaftlichem und sozialen Wohlergehen, das Bemühen um eine vorausschauende Klimapolitik, der Kampf gegen Terrorismus, Armut, Hunger und Krankheit und der Einsatz für Frieden und Freiheit zählten zu den großen Herausforderungen der Zeit.

Gauck: Herausforderungen sind offensichtlich

Bundespräsident Joachim Gauck hat nach den Wahlen die Hoffnung geäußert, dass der neue US-Präsident Donald Trump in die Tradition des transatlantischen Miteinanders eintritt. "Dieses Miteinander ist ja nicht nur auf Interessen gegründet, sondern auf universelle Werte", sagte Gauck.

Neue Herausforderungen für Deutschland und Europa seien ziemlich offensichtlich: "Ich gehe davon aus, dass Europa zur Bewahrung und zur Verteidigung seiner universellen Werte doch mehr Verantwortung übernehmen wird. Und deshalb sind die kommenden Jahre für uns eine Bewährungsprobe", sagte Gauck. Er wünsche sich, dass gestaltende Kräfte des amerikanisch-europäischen Verhältnisses gestärkt werden.

Zuvor hatte Gauck betont, der heutige Tag habe viele Menschen in der Welt beunruhigt. "Jetzt hat das amerikanische Volk gewählt. Wir respektieren den Willen des amerikanischen Volkes. Wir gratulieren dem neu gewählten Präsidenten."

Quelle: ntv.de, jog/dpa/AFP/EPD

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