JP Morgan-Chef Dimon besorgt "Merkels Schwäche ist schlecht für uns alle"
23.11.2017, 00:02 Uhr
Nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen schaut man in den USA genau auf die politische Situation in Deutschland. Im Fokus steht dabei vor allem Kanzlerin Merkel. Ihre derzeitige Position sei bedenklich, sagt der Chef der größten US-Bank.
Der Chef der US-Großbank JP Morgan Chase hat sich besorgt über das Scheitern der Sondierungsgespräche zur Bildung einer Jamaika-Koalition in Deutschland geäußert. "Die Tatsache, dass sich (Bundeskanzlerin Angela) Merkel in einer geschwächten Position befindet, ist schlecht für uns alle", sagte Jamie Dimon auf einer Veranstaltung des Wirtschaftsclubs von Chicago.
Am vergangenen Sonntagabend hatte die FDP die Sondierungsgespräche mit CDU, CSU und Grünen nach wochenlangen Verhandlungen platzen lassen. Da die SPD einer Großen Koalition direkt nach der Wahl am 24. September und auch jetzt eine Absage erteilt hat, stehen die Zeichen auf Neuwahlen oder einer Minderheitsregierung unter Führung Merkels.
Dimon: Demokraten sind gefordert
Dimon äußerte sich auch zu US-Präsident Donald Trump. Auf die Frage, wie lange Trump wohl noch im Amt sein werde, sagte er: "Wenn ich wetten müsste, würde ich sagen dreieinhalb Jahre." Die Demokraten müssten jedoch einen vernünftigen Kandidaten aufstellen. Sonst werde Trump auch die Präsidentenwahl 2020 gewinnen.
Dimon steht seit zwölf Jahren an der Spitze von JP Morgan. Das Institut ist die größte US-Bank gemessen an der Bilanzsumme. Er ist zudem Vorsitzender des Business Roundtable, einer Lobbyorganisation von Unternehmenschefs.
Quelle: ntv.de, bad/rts