Politik

"Rambo Zambo" in CDU-Zentrale Merz: Welt wartet nicht auf langatmige Koalitionsgespräche

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Die Union geht aus der Bundestagswahl als stärkste Kraft hervor. Während Kanzlerkandidat Merz keine Zeit verlieren will, bekräftigt CSU-Landesgruppenchef Dobrindt die Koalitionsabsage an die Grünen.

CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz spricht nach den ersten Hochrechnungen von einem historischen Ergebnis. "Wir die CDU, die CSU, die Union, wir haben diese Bundestagswahl 2025 gewonnen", sagte Merz in der CDU-Zentrale in Berlin. Er wolle so schnell wie möglich eine handlungsfähige Regierung bilden. "Ich weiß, dass es nicht einfach werden wird." Die Welt "wartet nicht auf langatmige Koalitionsgespräche und -verhandlungen". Jetzt dürfe aber auch mal "Rambo Zambo" im Adenauer-Haus sein. "Heute Abend feiern wir und ab morgen früh wird gearbeitet."

Kurz zuvor erklärte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann die Ampel für abgewählt. "Die Menschen wollen einen Politikwechsel - und den wird es geben. Friedrich Merz wird der neue Bundeskanzler." Man wolle eine stabile Regierung bilden. Nach den ersten Hochrechnungen liegen CDU und CSU bei 28,7 bis 29,0 Prozent. Linnemann hofft, dass sich die Werte für die Union im Laufe der Auszählung noch verbessern. "Natürlich wünsche ich mir eine Drei vorne", sagte er mit Blick auf den Wahlausgang.

CSU-Generalsekretär Martin Huber sprach von einem "klaren Regierungsauftrag für CDU und CSU". Es sei "völlig klar, dass der Wunsch nach einem Politikwechsel in diesem Land mit Händen zu greifen ist", sagte er im ZDF. "Friedrich Merz war der richtige Kanzlerkandidat", sagte Huber weiter. CSU-Chef Markus Söder und Merz hätten "gemeinsam und entschlossen" für den Politikwechsel gekämpft.

"Die Leute wollen den Politikwechsel"

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt schloss eine Koalition mit den Grünen erneut aus. "Ich bin nach wie vor der Meinung: Mit den Grünen gibt es keinen Politikwechsel", sagte Dobrindt in der ARD. "Und deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, dass da eine Koalition zustande kommt." Für eine Koalition seien die Grünen nach bisherigem Stand auch nicht nötig.

Dobrindt bewertete das Ergebnis der Wahl als gemeinsamen Erfolg der Union. "Es gibt einen Regierungsauftrag von CDU und CSU", sagte Dobrindt im Bayerischen Fernsehen. Die CSU trage überproportional zum Ergebnis der Union bei - dem BR zufolge kommt die CSU in Bayern auf 39 Prozent der Stimmen. "Es ist überdeutlich geworden, die Leute wollen den Politikwechsel", sagte Dobrindt. Die anderen Parteien müssten sich nun bewegen - insbesondere die SPD werde sich für einen Politikwechsel "deutlich" bewegen müssen.

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Unions-Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei befürchtet eine schwierige Regierungsbildung. "Wenn sich diese Prognose bewahrheiten sollte, dann wäre das eine enorme Herausforderung, auf dieser Grundlage eine stabile Regierung zu bilden", sagte er im ZDF. Es gebe eine enorme Fragmentierung in der Gesellschaft, welche sich im Parlament abbilde. Dies sei "nicht ideal, um eine stabile Regierung zu bilden".

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

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