Politik

Neue Kandidatur für CDU-Vorsitz? Merz hält sich ein Hintertürchen offen

Versucht Merz doch, Laschet zu beerben?

Versucht Merz doch, Laschet zu beerben?

(Foto: picture alliance/dpa)

Laut einem Medienbericht würde sich Friedrich Merz unter bestimmten Voraussetzungen doch noch einmal für den CDU-Vorsitz bewerben. Merz selbst weist das bei Twitter umgehend zurück - allerdings nur auf den ersten Blick. In der Union werden indes die Rufe nach einer größeren Mitgliederbeteiligung lauter.

Der CDU-Politiker Friedrich Merz hält sich einem Bericht zufolge unter bestimmten Bedingungen eine erneute Kandidatur für den Vorsitz seiner Partei offen. Bei einer Mitgliederbefragung oder Basiswahl werde er wieder antreten, da die Unterstützung an der Basis weiterhin sehr hoch sei, berichtet die "Bild" unter Berufung auf das Umfeld von Merz. Dass bei der nächsten Vorsitzendenwahl die Basis befragt werden müsse, stehe für Merz fest. Auf keinen Fall dürfe erneut ein Parteitag gegen die Mitglieder stimmen, hieß es.

Merz selbst twitterte am Abend: "Wir haben einen gewählten Vorsitzenden und ich unterstütze ihn bei seinen Bemühungen, eine Koalition mit FDP und Grünen aufzustellen. Alle anderen Fragen stellen sich derzeit nicht, sie sind rein spekulativ." Der Funke-Mediengruppe hatte Merz zuvor gesagt, er richte sich jetzt darauf ein, "ein normaler und hoffentlich guter Abgeordneter zu sein". Weiter sagte er: "Ich habe mich zweimal um den Parteivorsitz beworben, jeweils mit Unterstützung einer überwältigenden Mehrheit der CDU-Mitglieder, die auch weiterhin ungebrochen ist. Trotzdem hat der Parteitag zweimal anders entschieden." "Mein Bedarf an streitigen Abstimmungen gegen das Establishment ist gedeckt."

Derweil wird der Ruf nach mehr Mitgliederbeteiligung in der Union lauter. "Um die Einbindung der Mitglieder werden wir bei der nächsten Entscheidung über den Vorsitz nicht herumkommen", sagte Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann der "Bild". Das sieht Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß auch so: "Die nächsten Personalentscheidungen müssen unbedingt unter stärkerer Einbeziehung der CDU-Mitglieder erfolgen."

Merz hat im Ringen um den Parteivorsitz bereits zwei Niederlagen erlitten. 2018 war er in einer Stichwahl Annegret Kramp-Karrenbauer unterlegen, Anfang des Jahres Armin Laschet.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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