Politik

"Gefühl, ich hab's hinter mir" Merz spricht über seine Coronavirus-Infektion

Zwei Wochen war Friedrich Merz wegen einer Covid-19-Erkrankung in Quarantäne. Nun spricht er über seine Symptome - "eine leichte bis mittelschwere Grippe" - und die Coronavirus-Krise. Ausdrücklich lobt er die Arbeit der Bundesregierung, fordert aber auch weitere Maßnahmen für die Wirtschaft.

Nach 14 Tagen in Quarantäne hat der CDU-Politiker Friedrich Merz über seine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gesprochen, aber auch über die Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. "Mir geht es wieder gut. Ich habe eine leichte bis mittelschwere Grippe gehabt, mit Symptomen, die ich bis dahin so nicht kannte", sagte er RTL/ntv. Es habe länger gedauert als eine normale Grippe bei ihm - "zum Schluss ein lästiger Schnupfen. Ich bin jetzt seit gut einer Woche wieder gesund. Ich hab das Gefühl, ich hab's hinter mir."

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(Foto: picture alliance/dpa)

Merz, der sich derzeit auch um den CDU-Vorsitz bewirbt, wurde am 15. März positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Anschließend begab er sich zusammen mit seiner Ehefrau und seiner jüngsten Tochter in seinem Haus in Arnsberg in 14-tägige Quarantäne.

Nach eigenen Angaben meldete Merz bei den Gesundheitsbehörden 80 Menschen als Kontaktpersonen. Er habe aber "von niemandem gehört, dass er sich angesteckt habe - einschließlich meiner Eltern, die beide noch leben und die ich in der Inkubationszeit gesehen habe". Er und seine Gesprächspartner hätten Glück gehabt und sich richtig verhalten. "Es gibt viele Menschen, denen es mit Sicherheit schlechter geht als uns."

Ausdrücklich lobte Merz die Arbeit der Bundesregierung in der derzeitigen Coronavirus-Krise. "Ich finde, dass die Bundesregierung in ihrer ganzen Breite die Arbeit im Augenblick wirklich gut macht", sagte er. "Als Staatsbürger dieses Landes kann man trotz der Krise gut schlafen."

Es habe eine sehr schwierige Phase vor der Krise gegeben, sagte er und verwies auf "sehr schlechte Wahlergebnisse". "Aber das ist jetzt vorbei, in der Krise muss die Bevölkerung hinter der Regierung stehen. Und das gilt für mich auch."

"Ganz langsam zurück wagen in den Alltag"

Auch zu den derzeitigen Beschränkungen im gesellschaftlichen Leben und einer Exit-Strategie äußerte sich Merz. "Ich kann sehr gut verstehen, dass die Menschen und auch Unternehmen jetzt darauf drängen, zur Normalität zurückzukehren, aber diese Normalität wird es so schnell in Deutschland und der Welt nicht geben." Wir müssten mit den Schutzmaßnahmen leben und "dann kann man es nur ganz langsam wieder zurück wagen in den Alltag". Der CDU-Politiker geht davon aus, dass die derzeitigen Beschränkungen mindestens bis zum 20. April anhalten werden. "Insofern halte ich das auch für richtig, was die Bundeskanzlerin gestern gesagt hat. Wir richten uns darauf ein, dass es noch länger dauern dürfte."

Zugleich forderte Merz als Folge der Krise Steuersenkungen. "Die Steuerbelastung ist schon vor der Krise zu hoch gewesen. Aber wir werden ganz andere Maßnahmen ergreifen müssen, um die Unternehmen in Deutschland durch die Krise zu steuern." Das Wichtigste sei das, was die Bundesregierung jetzt mache. "Der Bundeswirtschafts- und der Finanzminister sorgen dafür, dass in der Krise die Unternehmen nicht in die Insolvenz gehen." Jedes Unternehmen, das durch die Krise komme, sei ein Unternehmen, das Arbeitsplätze wieder bereithalten kann. "Insofern ist diese Strategie jetzt richtig", so Merz.

Als weitere Maßnahmen nannte Merz eine Stärkung der Eigenkapitalbasis der Unternehmen und der Nachfrage bei mittelständischen Unternehmen. "Insofern wird da ein ganzes Maßnahmenbündel notwendig werden."

Quelle: ntv.de, mli

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