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Karte mit Fluchtweg Militär stellt 20-Uhr-Ultimatum - Erste Einsätze am Boden beendet

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Israel hat in den vergangenen Tagen massiv Truppenkontingente um den Gazastreifen zusammengezogen.

Israel hat in den vergangenen Tagen massiv Truppenkontingente um den Gazastreifen zusammengezogen.

(Foto: picture alliance / AA)

Die erwartete Bodenoffensive der israelischen Armee in Gaza rückt offenbar näher. Nach dem Aufruf am Morgen, den Norden zu verlassen, nennt ein Sprecher nun eine konkrete Uhrzeit. Derweil teilt die Armee mit, auf der Suche nach Vermissten und Hamas-Mitgliedern bereits erste Bodeneinsätze ausgeführt zu haben.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden im Gazastreifen Einsätze mit Bodentruppen ausgeführt. Die Einsätze hätten der Suche nach "vermissten Personen" sowie nach "Terroristen" und deren Waffen gedient, teilte die Armee mit. Bei ihrem Großangriff auf Israel hatte die radikalislamische Hamas etwa 150 Geiseln aus Israel in den Gazastreifen verschleppt.

Derweil hat das israelische Militär die Einwohner der Stadt Gaza aufgerufen, bis 20.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MESZ) ihre Wohngebiete zu verlassen und sich weiter südlich zu begeben. Ein Sprecher der Armee schrieb in arabischer Sprache auf X, man werde eine auf einer Karte eingezeichnete Fluchtroute bis zu diesem Zeitpunkt nicht angreifen.

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Die Einwohner von Beit Hanun sollten nach Chan Junis gehen, hieß es in der Mitteilung. Man werde weitere Anweisungen veröffentlichen. Wem die eigene und die Sicherheit seiner Familie am Herzen liege, solle sich an die Anweisungen halten. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas interessiere sich nur für den eigenen Schutz in Vorbereitung auf Angriffe in der Region.

US-Außenminister Antony Blinken hat Israel aufgefordert, bei Gegenangriffen auf den Gazastreifen nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas Rücksicht auf die Zivilbevölkerung zu nehmen. "Wir haben die Israelis dazu gedrängt, jede erdenkliche Vorsichtsmaßnahme zu ergreifen, um Schaden für Zivilisten zu vermeiden", sagte Blinken am Freitag bei einem Besuch in Katar.

Die USA hatten sich nach dem Hamas-Angriff klar an die Seite Israels gestellt. Inzwischen wachsen aber die Befürchtungen vor einer rasch wachsenden Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen bei israelischen Luftangriffen. Israel hatte rund 1,1 Millionen Palästinenser im Norden des Gazastreifens aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich im Süden des Gebiets in Sicherheit zu bringen.

Die Vereinten Nationen forderten Israel umgehend auf, die Anweisung zu widerrufen. Es drohe eine "katastrophale Situation". Bei massiven israelischen Gegenangriffen wurden bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums mindestens 1799 Menschen getötet, mindestens 7388 Menschen wurden verletzt.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/AFP

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