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Chef der Luftlandetruppen London: Moskau holt geschassten General zurück

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Teplinski ist Befehlshaber der russischen Luftlandetruppen.

Teplinski ist Befehlshaber der russischen Luftlandetruppen.

(Foto: Russisches Verteidigungsministerium)

Anfang des Jahres verliert der russische Generaloberst Teplinski seinen Posten in der Ukraine. Britischen Informationen zufolge kehrt der Chef der Luftlandetruppen nun überraschend wieder ins Kriegsgebiet zurück. London vermutet einen Konflikt innerhalb des Generalstabs als Grund.

Nach Angaben britischer Geheimdienste hat der im Januar geschasste russische Generaloberst Michail Teplinski wieder eine wichtige Rolle in der Ukraine übernommen. Demnach sei Teplinski wahrscheinlich einer der wenigen ranghohen Generäle, die in der breiten Masse der russischen Bevölkerung hohes Ansehen genießen. Bereits Anfang des Monats berichteten russische Telegram-Kanäle über die Rückkehr des Generals in die Ukraine. Nach Angaben der Briten deuten die jüngsten Karriere-Turbulenzen des Befehlshabers der Luftlandetruppen auf starke Konflikte innerhalb des russischen Generalstabs hinsichtlich des militärischen Vorgehens in der Ukraine hin.

"Es ist unwahrscheinlich, dass sich Teplinskis Zuständigkeiten auf die Luftlandetruppen (VDV) beschränken wird", heißt es im täglichen Bericht des britischen Verteidigungsministeriums. Wahrscheinlich werde er die traditionelle Rolle der VDV als Elitetruppe fördern.

Bereits vor einigen Tagen berichteten die britischen Geheimdienste, dass russische Fallschirmjäger einige Einheiten der Gruppe Wagner bei Bachmut abgelöst hätten, die die Nord- und Südflanke der Angriffsoperation sicherten. Zudem sollen Luftlandetruppen im Raum Kreminna mit thermobarischen Raketenwerfern vom Typ TOS-1A experimentieren.

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Teplinski wurde 1969 in der ukrainischen Stadt Mospyne in der Region Donezk geboren und absolvierte seine Ausbildung an der Fallschirmjäger-Schule im russischen Rjasan. In den 90er-Jahren kämpfte er für Moskau in der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien und in Tschetschenien.

Britischen Angaben zufolge war Teplinski im vergangenen November für den Abzug der Russen vom westlichen Ufer des Dnipro-Flusses in der ukrainischen Region Cherson zuständig. Damals hieß es, es sei möglich, dass eine Debatte über die Aufgaben der Luftlandetruppen zu seiner Entlassung beigetragen habe. Oft seien diese für Aufgaben eingesetzt worden, die nicht ihrer Spezialisierung entsprächen.

(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 16. April 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, jpe

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