200 Kilometer südlich von Moskau Moskau: Ukrainische Drohne in Dorf explodiert
26.03.2023, 19:22 UhrIn einem kleinen Dorf südlich der russischen Hauptstadt explodiert ein unbemanntes Luftfahrzeug. Russland ist sich sicher, dass es sich um eine ukrainische Drohne handelt. Es ist nicht das erste Mal, dass Moskau der Ukraine vorwirft, in russisches Territorium einzudringen. Kiew hat dies bislang jedoch bestritten.
Eine vermutlich von der Ukraine gestartete Drohne ist nach russischen Angaben knapp 200 Kilometer südlich der Hauptstadt Moskau niedergegangen und detoniert. Bei der Explosion in dem Dorf Kirejewsk bei Tula seien drei Menschen verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Im Zentrum der Stadt sei durch die Detonation ein Krater entstanden. An mehreren Gebäuden sei erheblicher Sachschaden entstanden. Die Angaben ließen sich von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüfen.

Das unbemannte Luftfahrzeug soll in der russischen Region Tula explodiert sein.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
"Die Explosion in der Region Tula wurde durch ein unbemanntes taktisches Aufklärungsflugzeug verursacht", erklärte ein Sprecher der örtlichen Strafverfolgungsbehörden gegenüber Tass. Dabei handelt es sich nach Angaben der russischen Ermittler um eine Tu-141 "Strisch" ("Uferschwalbe"). Die in den 1970er-Jahren entwickelte Drohne diente ursprünglich zur Aufklärung, soll aber von den ukrainischen Streitkräften zur sogenannten Kamikaze-Drohne umgebaut worden sein.
"Die Drohne war mit explosiven Stoffen gefüllt", sagte der Sprecher weiter. Die drei verletzten Menschen erlitten laut Tass Splitterwunden, einer von ihnen wurde in ein Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der örtlichen Notrufzentrale ereignete sich die Explosion am Sonntag um 15.19 Moskauer Zeit.
Kiew reagierte laut der Nachrichtenagentur Reuters nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Zuvor hatte die ukrainische Regierung russische Behauptungen zurückgewiesen, dass seine Drohnen - auch bekannt als unbemannte Luftfahrzeuge (UAV) - in russisches Hoheitsgebiet geflogen sind und Schäden an der zivilen Infrastruktur verursacht haben.
Quelle: ntv.de, spl/dpa