Politik

Tausch gegen Griner Moskau wollte offenbar auch den Tiergarten-Mörder

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Ein Waffenhändler gegen eine Basketballerin: Die Verhandlungen über den Austausch dauerten Monate.

Nach monatelangen Verhandlungen lässt Moskau die wegen des Besitzes von Cannabisöl inhaftierte US-Baketballerin Griner frei- im Austausch gegen den berüchtigten Waffenhändler Bout. Aber laut US-Angaben wollten die Russen ursprünglich noch viel mehr.

Russland hat im Zuge der Verhandlungen um die Freilassung der US-Basketballerin Brittney Griner nach US-Angaben versucht, den wegen des Tiergarten-Mordes in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilten Russen Vadim K. frei zu bekommen. "Sie schienen einen Mann namens Krasikow haben zu wollen, der in Deutschland inhaftiert ist", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, dem Sender ABC.

"Er ist ein Mörder", sagte Kirby. Das russische Ersuchen sei nicht ernsthaft in Betracht gezogen worden. Schließlich sei er nicht in den USA inhaftiert, insofern könne Washington sich da auch nicht einschalten. K. war im Dezember 2021 wegen des sogenannten Tiergarten-Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Das Berliner Kammergericht sah es als erwiesen an, dass er im August 2019 im Auftrag staatlicher russischer Stellen einen tschetschenischstämmigen Georgier und Oppositionellen im Kleinen Tiergarten erschossen hatte.

Griner war am vergangenen Donnerstag schließlich gegen den berüchtigten russischen Waffenhändler Viktor Bout ausgetauscht worden, der in den USA eine jahrzehntelange Haftstrafe verbüßte. Die Sportlerin war im Februar bei ihrer Ankunft an einem Moskauer Flughafen festgenommen worden. In ihrem Gepäck wurden Kartuschen für E-Zigaretten mit geringen Mengen Cannabisöl gefunden, was ihr als Straftat ausgelegt wurde.

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Die USA versuchen weiterhin, die Freilassung des ehemaligen US-Soldaten Paul Whelan zu erreichen. Dieser war vor vier Jahren in Russland festgenommen und zwei Jahre später wegen Spionage verurteilt worden.

Bout hatte in den USA bereits 14 Jahre Gefängnis hinter sich. Der als "Händler des Todes" bekannte Russe war in den USA wegen Verschwörung zum Mord und Waffenhandels zu insgesamt 25 Jahren Haft verurteilt worden. Bout werden Verbindungen zum russischen Geheimdienst nachgesagt.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP/dpa

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