Politik

Streit um Rohingya-FlüchtlingeMyanmar provoziert Bangladesch

16.09.2017, 09:13 Uhr
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Fast 400.000 Rohingya flohen bereits nach Bangladesch, Zehntausende weitere sollen sich in den Bergen und Wäldern im Grenzgebiet versteckt halten. (Foto: dpa)

Der Ton verschärft sich zwischen den Nachbarländern Bangladesch und Myanmar. Es geht um die vertriebenen Rohingya, aber auch um Provokationen durch das myanmarische Militär.

Nach der Massenflucht muslimischer Rohingyas aus Myanmar nach Bangladesch wachsen die Spannungen zwischen beiden Staaten. Die Regierung von Bangladesch warf dem Nachbarland eine mehrfache Verletzung des heimischen Luftraums vor. Sie warnte zugleich vor Konsequenzen, sollten sich derartige Provokationen wiederholen. Ein Regierungssprecher Myanmars sagte, er habe keine Kenntnis von derartigen Vorfällen, und rief Bangladesch zur Zusammenarbeit in der Flüchtlingskrise auf.

Ende August hatte die Rohingya-Miliz Arsa in Myanmar etwa 30 Polizeiwachen und ein Armeelager angegriffen und dabei ein Dutzend Menschen getötet. Darauf folgte ein Gegenschlag des Militärs. Seitdem flohen fast 400.000 Rohingyas nach Bangladesch. Die Vereinten Nationen sprechen vor einer katastrophalen humanitären Lage und werfen Myanmar ethnische Säuberungen vor.

Die myanmarische Regierung, die de facto von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geführt wird, weist die Vorwürfe zurück und rechtfertigt ihr Vorgehen als Verteidigungsmaßnahme gegen die Arsa-Miliz, die zu einer Terrororganisation erklärt wurde. Arsa bestreitet Verbindungen zu ausländischen Islamistenorganisationen und betont, für die Rechte der Rohingyas zu kämpfen.

Quelle: lou/rts

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