Politik

Rumänien will Antworten NATO: Abgestürzte Drohne hatte ukrainische Häfen als Ziel

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Bei der Angriffswelle auf Ziele in der Ukraine wurden den Angaben zufolge bis zu 70 russische Drohnen des Typs Shahed 136 registriert (Archivbild).

Bei der Angriffswelle auf Ziele in der Ukraine wurden den Angaben zufolge bis zu 70 russische Drohnen des Typs Shahed 136 registriert (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Russische Drohnen verletzen den Luftraum von NATO-Mitglied Rumänien, eines der unbemannten Flugobjekte stürzt sogar ab. Die NATO und Rumänien reagieren mit Alarmstarts von Kampfjets. Dabei ist man sich in Brüssel sicher, dass die Drohne nicht auf ein alliiertes Land gerichtet war.

Die NATO hat keine Hinweise darauf, dass eine in Rumänien abgestürzte Drohne aus Russland ein Ziel im Bündnisgebiet ansteuern sollte. Russland habe die Drohne nach rumänischen Erkenntnissen für einen Angriff auf die ukrainische Hafeninfrastruktur im Einsatz gehabt, sagte Bündnissprecher Dylan White in Brüssel. Der NATO lägen keine Hinweise auf einen gezielten Angriff Russlands auf einen Alliierten vor.

Der NATO-Sprecher bestätigte zudem, dass in Rumänien stationierte deutsche Kampfjets als Reaktion auf Russlands Angriff auf Ziele in der benachbarten Ukraine zu Überwachungsflügen starteten. Auch rumänische Flugzeuge hätten sogenannte Alarmstarts absolviert, hieß es.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur kamen NATO-Jets den russischen Drohnen bei Kontrollflügen so nahe, dass sie von den Besatzungen auch durch Sichtkontakt identifiziert werden konnten. Ein Befehl von der NATO zum Abschuss erfolgte allerdings nicht. Bei der Angriffswelle auf Ziele in der Ukraine wurden den Angaben zufolge bis zu 70 russische Drohnen des Typs Shahed 136 registriert. Diese Waffen können einen bis zu 60 Kilogramm schweren Sprengkopf tragen und werden - auch wegen ihrer mangelhaften Präzision - oftmals in Schwärmen eingesetzt.

Rumänien sieht erneute Verletzung des Luftraums

Zu Russlands neuerlicher Attacke sagte der NATO-Sprecher: "Wir verurteilen russische Angriffe auf zivile Infrastruktur in der Ukraine und entlang der Donau auf das Schärfste." Man beobachte die Lage kontinuierlich und stehe in engem Kontakt mit den rumänischen Behörden.

Rumänien bestellte nach dem Absturz einer Drohne den russischen Botschafter ein. Es handele sich um eine "neuerliche Verletzung des rumänischen Luftraums", erklärte das Außenministerium in Bukarest.

Die Drohne riss den Angaben zufolge einen 1,50 Meter tiefen Krater in unbewohntem Gebiet nahe dem Dorf Grindu. Bereits im September und Oktober waren im Südosten Rumäniens nahe der Grenze zur Ukraine Krater und Drohnen-Trümmer entdeckt worden. Russland greift seit dem Ausstieg aus einem Abkommen zum Getreideexport immer wieder ukrainische Häfen nahe der Grenze zu Rumänien an.

Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen