Alarmstart deutscher Eurofighter Russische Drohnen verletzen NATO-Luftraum
14.12.2023, 11:30 Uhr Artikel anhören
Ein deutscher Eurofighter startet auf dem Flugplatz Mihail Kogalniceanu, in der Nähe von Constanta in Rumänien.
(Foto: dpa)
Mit vier Kampfflugzeugen beteiligt sich die deutsche Luftwaffe derzeit an der Sicherung der Südostflanke der NATO. Nun dringen russische Drohnen in den Luftraum Rumäniens ein und lösen einen Alarmstart der Eurofighter aus. Die deutsche Besatzung identifiziert die Drohnen, schießt sie aber nicht ab.
Russische Drohnenangriffe auf die Ukraine haben in der Nacht zum Donnerstag den Luftraum der NATO über Rumänien verletzt und Alarmstarts deutscher Eurofighter ausgelöst. Dabei wurden russische Luftfahrzeuge von den deutschen Besatzungen auch durch Sichtkontakt identifiziert, ohne dass von der NATO ein Befehl zum Abschuss erfolgte. Bei der Angriffswelle auf Ziele in der Ukraine wurden demnach bis zu 70 russische Drohnen des Typs Shahed 136 registriert, von denen eine nach vorläufigen Erkenntnissen auch über dem Luftraum Rumäniens explodiert ist.
Der Angriff wurde nach diesen Angaben von 21.42 Uhr deutscher Zeit an bemerkt und von einem multinational besetzten Gefechtsstand zur Führung von Luftstreitkräften der NATO ("Combined Air Operations Centre") verfolgt. Demnach erging um 22.02 Uhr der Befehl zu einem Alarmstart ("Alpha Scramble"), um 22.11 waren die bewaffneten Kampfflugzeuge in der Luft. Der Vorfall wird als erheblich bewertet.
Die ukrainische Luftwaffe hatte eigenen Angaben nach in der Nacht 41 von 42 russischen Kampfdrohnen mehrheitlich über dem an Rumänien grenzenden Gebiet Odessa abgeschossen. Das rumänische Verteidigungsministerium meldete einen Bombenkrater von 1,5 Meter Tiefe im Donaudelta nahe dem rumänischen Dorf Grindu, 6,5 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Dass es eine russische Drohne war, wurde als "möglich" bezeichnet.
Die Luftwaffe beteiligt sich derzeit mit vier Kampfflugzeugen und bewaffneten Schutzflügen von dem rumänischen Militärflugplatz Mihail Kogalniceanu bei Constanta an der Sicherung der Südostflanke der NATO. Auf rumänischer Seite der Grenze zur Ukraine gab es mehrere Vorfälle, bei denen der Luftraum verletzt wurde. Sie standen allesamt im Zusammenhang mit russischen Angriffen auf ukrainische Donauhäfen. Bislang hatte eine als sehr genau bezeichnete Analyse aber gezeigt, dass diese Fälle von russischer Seite nicht beabsichtigt waren.
Quelle: ntv.de, gut/dpa