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Moskau-Berlin in fünf Minuten NATO-General fordert Antwort auf moderne Hyperschallwaffen

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Russische Kinschal-Raketen fliegen mit fünffacher Schallgeschwindigkeit. Ihre Einteilung als Hyperschallraketen ist aber strittig.

Russische Kinschal-Raketen fliegen mit fünffacher Schallgeschwindigkeit. Ihre Einteilung als Hyperschallraketen ist aber strittig.

(Foto: dpa)

Auf bis zu zwanzigfache Schallgeschwindigkeit bringen es moderne Hyperschallwaffen. Sie sind zudem sehr schwer zu orten. Das macht eine Verteidigung sehr schwierig. Auf einer Fachtagung fordern Experten, darauf einen stärkeren Fokus zu legen.

NATO-General Christian Badia hält verstärkte Anstrengungen zur Verteidigung gegen moderne Hyperschallwaffen für nötig. Für eine glaubhafte Abschreckung müsse dabei sowohl auf Verteidigung als auch die Fähigkeit zum Angriff gesetzt werden, sagte Badia in Berlin auf einer Fachkonferenz. Während es im Jahr 2020 noch viel Hoffnung auf eine Rüstungskontrolle der neuen Technologie gegeben habe, seien Fachleute nun pessimistischer geworden.

Russland setzt diese Waffensysteme bereits gegen die Ukraine ein. Im Februar meldete Kiew, dass Moskau erstmals eine Hyperschallrakete des Typs SS-N-33 "Zirkon" eingesetzt habe. Dies sei das vorläufige Ergebnis einer Analyse der Fragmente eines Raketenangriffs vom 7. Februar, schrieb damals der Leiter des zuständigen Forschungsinstituts, Oleksandr Ruwin, auf Telegram.

Die acht bis zehn Meter lange "Zirkon" trägt einen Sprengkopf von 300 Kilogramm und hat eine Reichweite von 1000 Kilometern. Sie erreicht neunfache Schallgeschwindigkeit.

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Moderne Hyperschallwaffen fliegen mit bis zu zwanzigfacher Schallgeschwindigkeit auf ihre Ziele zu, sind dabei weiter manövrierbar und zugleich deutlich schwerer zu orten als ballistische Raketen. Die Vorwarnzeit könne auf nur noch etwa zwei Minuten schrumpfen, hieß es bei dem Treffen. Fachleute bezeichnen die Waffen deswegen auch als "game changer", die die Regeln und strategischen Überlegungen eines Konflikts ändern können.

"Strecke Moskau-Berlin. Wenn man schnell ist, fünf Minuten von dort nach hier. Selbst Peking-Berlin, wo man sagt: Peking, unendlich weit weg - 20 Minuten", sagte Markus Ziegler vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI) dazu. Das habe Auswirkungen.

Ziegler sagte weiter: "Die Welt, in der wir leben, wird wieder ein Dorf. Das heißt, mit den Technologien kann ich Bedrohungen aufbauen. Ich kann aber auch geopolitische Einflussnahme erzeugen." Der BDLI und der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) sind Organisatoren der 1. Innovationskonferenz Hyperschall.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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