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Erstmals im Krieg entdeckt Russland greift Ukraine mit neuer Hyperschall-Waffe an

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Die russischen Streitkräfte setzen erstmals einen Marschflugkörper vom Typ "Zirkon" gegen die Ukraine ein. Die Rakete hat eine Reichweite von 1000 Kilometern und kann sowohl für Schiffe als auch Ziele an Land eine erhebliche Gefahr darstellen.

Russland hat nach ukrainischer Darstellung erstmals eine Hyperschall-Rakete des Typs SS-N-33 "Zirkon" eingesetzt. Dies sei das vorläufige Ergebnis einer Analyse der Fragmente eines Raketenangriffs vom 7. Februar, schreibt der Leiter des zuständigen Forschungsinstituts, Oleksandr Ruwin, auf Telegram. Eine russische Stellungnahme liegt nicht vor.

Der acht bis zehn Meter lange "Zirkon" Marschflugkörper mit einem Sprengkopf von 300 Kilogramm hat eine Reichweite von 1000 Kilometern und erreicht neunfache Schallgeschwindigkeit. Damit wäre es schwieriger für die ukrainische Flugabwehr, sie abzufangen. Dabei handelt es sich um einen Raketentyp, der vom Prinzip her schiffsgestützt ist oder von U-Booten eingesetzt werden soll und potenziell auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden könnte. Allerdings soll es auch landgestützte Abschussvorrichtungen geben.

Aus Sicht des Militärexperten Sidharth Kaushal vom britischen Royal United Services Institute soll die Waffe im taktischen Sinne als Mittel gegen westliche Kampfschiffe oder Bodenziele dienen. "Auf See zum Beispiel würden die Radar- und Elektrosensoren eines Zerstörers einen Flugkörper auf einer niedrigen Flugbahn in einer Entfernung von 12 bis 14 Seemeilen erkennen", schreibt der Experte.

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Falls es sich dabei um eine Zirkon handle, die mit Hyperschallgeschwindigkeit unterwegs sei, hätte ein Kampfschiff nur noch rund 15 Sekunden, um zu reagieren. "Eine derart verkürzte Reaktionszeit könnte die Anzahl der Raketen, die zur Überwindung der Luftabwehr einer benötigt werden, erheblich reduzieren", so Kaushal.

Anfang vergangenen Jahres hatte der russische Präsident Wladimir Putin angekündigt, dass die "massenhafte Auslieferung" der "Zirkon"-Hyperschallraketen aufgenommen werden soll. Nachdem eine erste Fregatte Anfang 2023 mit dem Raketentyp ausgerüstet wurde, sollte auch eine Umrüstung der russischen U-Boot-Flotte erfolgen. Neben den "Zirkon" setzt Russland auf Hyperschall-Flugkörper der Typen "Awangard" und "Kinschal". Bei dem Raketenangriff am 7. Februar waren nach ukrainischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet und Teile des Energienetzes beschädigt worden.

Quelle: ntv.de, lme/dpa/rts

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