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In Zwickmühle manövriert NATO-General über Russland: "Goliath wankt"

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Der niederländische Admiral Rob Bauer ist derzeit Vorsitzender des NATO-Militärausschusses.

Der niederländische Admiral Rob Bauer ist derzeit Vorsitzender des NATO-Militärausschusses.

(Foto: picture alliance / ANP)

Die NATO sieht Moskau in ihrem Angriffskrieg immer mehr in Schwierigkeiten. Das hängt laut dem Vorsitzenden des Militärausschusses, Rob Bauer, mit der anhaltenden Unterstützung des Westens, aber auch der taktischen Brillanz der Ukraine zusammen.

Die NATO sieht die russischen Streitkräfte in der Ukraine in einer zunehmend schwierigen Situation. "Russland ist im 15. Monat eines Krieges, von dem es dachte, er würde drei Tage dauern", sagte der Vorsitzende des Militärausschusses, Admiral Rob Bauer, in Brüssel. Er fügte hinzu: "Goliath wankt. Und das liegt daran, dass David unterstützt von 50 Nationen aus der ganzen Welt enorme Widerstandsfähigkeit und taktische Brillanz bewiesen hat." Bauer spielte damit auf die Bibel-Geschichte von David und Goliath an. In dieser tötet der kleine Hirtenjunge David mit einer Steinschleuder den furchteinflößenden Riesen Goliath.

Bauer äußerte sich zum Auftakt einer Sitzung des Militärausschusses des westlichen Militärbündnisses. Dem Admiral zufolge sagte der Oberkommandeur der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, das Treffen ab. Er könne wegen der angespannten Lage auch nicht per Video zugeschaltet werden. Bei der Sitzung wollten die Stabschefs der Mitgliedstaaten unter anderem über Entwürfe für neue regionale Verteidigungspläne beraten. Sie wurden entwickelt, um das Bündnisgebiet im Fall eines Angriffs durch Russland oder durch Terrorgruppen besser verteidigen zu können. Dazu sollen künftig auch deutlich mehr Truppen als heute in hoher Einsatzbereitschaft sein.

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NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte bei der Sitzung, er erwarte, dass die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten die neuen Pläne beim Gipfeltreffen im Juli unterstützen. Ebenso erwarte er, dass Pläne für einen neuen Aktionsplan zum Ausbau der Produktion von Rüstungsgütern gebilligt werden. "Wir bewegen uns in die richtige Richtung, aber nicht so schnell, wie die gefährliche Welt, in der wir leben, erfordert", mahnte Stoltenberg. Für Deutschland reiste zum ersten Mal der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, an. Er hatte das Amt des ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr im März von Eberhard Zorn übernommen.

Breuer erklärte nach seinem Ukraine-Besuch, dass die Ukraine mit den Vorbereitungen für eine Offensive gegen russische Angreifer vorankomme. "Mir wurde erläutert, wie der Kampf an vorderster Linie geführt wird. Der Boden ist immer noch morastig und feucht. Teilweise stehen noch große Seen auf den Feldern. Die Voraussetzungen für eine umfassende Offensive waren in den letzten Wochen noch nicht gegeben", sagte Breuer. "Mir ist in allen Gesprächen aber deutlich geworden, dass Planungen für die ukrainische Offensive laufen."

Quelle: ntv.de, ysc/dpa

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