Politik

"Nicht einfach, aber wichtig" Nato-Russland-Rat tagt wieder

Jens Stoltenberg

Jens Stoltenberg

(Foto: REUTERS)

Die Beziehungen zwischen der Nato und Russland liegen in Trümmern. Dennoch plant der Nato-Russland-Rat für kommende Woche ein Treffen mit Vertretern des Kreml. Der Dialog sei nicht einfach, "aber genau deshalb ist er so wichtig", heißt es.

Die Nato plant nach Angaben ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg kommenden Donnerstag ein Treffen des Nato-Russland-Rats. "Dialog mit Russland ist nicht einfach, aber genau deshalb ist er so wichtig", sagte Stoltenberg dem "Spiegel". "Wir werden uns am kommenden Donnerstag zum Nato-Russland-Rat treffen, um den Dialog mit Russland fortzusetzen." Stoltenberg hatte bereits in einem Interview gesagt, dass er die sogenannte hybride Kriegsführung auf die Agenda des Treffens setzen wolle. Dabei gehe es vor allem um Angriffe auf westliche Staaten etwa im Cyberbereich, bei denen die Angreifer nicht mehr als staatliche Akteure sichtbar seien.

Selbst wenn es nicht gelinge, Spannungen abzubauen, bleibe der Dialog wichtig. "Wir müssen unsere Beziehung mit Russland managen. Auch um sicherzustellen, dass Zwischenfälle nicht außer Kontrolle geraten."

Es wäre das erste Treffen der westlichen Militärallianz mit Russland seit Herbst 2017. Von 2014 bis 2016 war das Gremium von der Nato wegen der russischen Intervention in der Ukraine ausgesetzt worden. Im Juli findet der Nato-Gipfel statt, auf dem Russland großes Thema sein soll.

Erst am Freitag hatten mehrere westliche Regierungen die Führung in Moskau aufgefordert, Verantwortung für den Abschuss des Malaysia-Airlines-Flugzeugs im Juli 2014 über der Ostukraine zu übernehmen. Eine internationale Ermittlungskommission war am Donnerstag zu dem Schluss gekommen, die Rakete, die das Flugzeug abgeschossen habe, sei von der 53. Luftabwehr-Brigade der russischen Armee abgefeuert worden. Russland bestreitet das.

Der Nato-Russland-Rat wurde 2002 gegründet, um Russland eng in die Arbeit der transatlantischen Militärallianz einzubinden und Vertrauen zwischen den einstigen Gegnern zu bilden. Dem Rat gehören die 28 Nato-Staaten sowie Russland gleichberechtigt an.

Quelle: ntv.de, bdk/rts/dpa

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