Politik

"Stehen Sie mir bei" Nawalnys Witwe sagt Putin "erbitterten" Kampf an

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Für die Witwe von Kremlgegner Nawalny ist klar: Wladimir Putin hat ihren Mann umgebracht. In einer Videobotschaft verspricht sie, die Täter ausfindig zu machen. Und sie kündigt an, den Kampf ihres Mannes für ein freies Russland fortzusetzen.

Die Witwe von Alexej Nawalny hat den russischen Staatschef Wladimir Putin für den Tod ihres Ehemannes verantwortlich gemacht. "Vor drei Tagen hat Wladimir Putin meinen Ehemann umgebracht", sagte Nawalnaja in einer Videobotschaft. Mit Nawalny habe Putin "unsere Hoffnung, unsere Freiheit, unsere Zukunft töten" wollen, fügte sie den Tränen nahe hinzu.

Nawalnaja versprach, die Arbeit ihres Mannes weiterzuführen. "Ich werde weiter für die Freiheit unseres Landes kämpfen", verkündete sie in ihrer Botschaft und forderte seine Anhänger auf: "Stehen Sie mir bei." Nawalnaja hatte ihrem Mann zehn Jahre lang in seinem Kampf gegen Putin zur Seite gestanden.

Der Anführer der russischen Opposition war am Freitag in einem sibirischen Straflager unter noch ungeklärten Umständen gestorben. Russischen Angaben zufolge brach er bei einem Hofgang in dem Lager nördlich des Polarkreises bei eisigen Temperaturen zusammen.

"Ich habe keine Angst"

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Ihr Mann sei im Straflager drei Jahre lange gequält und zu Tode gefoltert worden, sagte sie. Immer wieder sei er in Einzelhaft in einem kleinen Betonkasten eingesperrt worden. "Wir werden auf jeden Fall genau herausfinden, wer dieses Verbrechen begangen hat und wie es ausgeführt wurde. Wir werden Namen nennen und Gesichter zeigen." Putin habe ihr den liebsten und wertvollsten Menschen genommen, die Hälfte ihrer Seele und ihres Herzens, sagte Nawalnaja. Mit der anderen Hälfte werde sie nun wie ihr Mann gegen Ungerechtigkeit und Korruption und für ein freies Russland kämpfen. "Verzweifelter und erbitterter als bisher", argumentierte Nawalnaja. "Ich habe keine Angst."

Moskau weist derweil die Anschuldigungen zurück. Der Kreml erklärte stattdessen, dass die Ermittlungen zu Nawalnys Tod andauern würden. Die russischen Behörden haben sich bisher geweigert, die Leiche des Oppositionsführers an dessen Mutter und Anwalt auszuhändigen. Seine Anhänger sehen darin ein Manöver der "Mörder" ihre "Spuren zu verwischen".

Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP

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