Politik

"Trump ist Sicherheitsrisiko" Neocon Wolfowitz will Clinton wählen

Paul Wolfowitz (Archivbild von 2007).

Paul Wolfowitz (Archivbild von 2007).

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Paul Wolfowitz ist wahrlich kein Anhänger von Hillary Clinton. Doch Donald Trump ist für den Neokonservativen nicht wählbar. Der Gefolgsmann von Ex-Präsident Bush junior reibt sich an Trumps Nähe zu Russlands Staatschef Putin.

Paul Wolfowitz, einer der führenden neokonservativen US-Republikaner aus der Zeit von George W. Bush, will bei der Präsidentenwahl Hillary Clinton wählen. Der ehemalige stellvertretende US-Verteidigungsminister sagte dem "Spiegel", er könne Donald Trump bei der Wahl im November nicht als Kandidaten seiner Partei unterstützen. "Ich wünschte, es gäbe einen Kandidaten, für den ich überzeugt stimmen könnte", so Wolfowitz: "Ich werde wohl Hillary Clinton wählen müssen."

Gegen die Ex-Außenministerin habe er zwar große Vorbehalte, er halte Trump aber für ein Sicherheitsrisiko. Trump habe unter anderem eine große Nähe zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin, "das finde ich verstörend".

Wolfowitz reiht sich damit in eine wachsende Gruppe prominenter Republikaner ein, die Trump öffentlich ihre Unterstützung versagen. Darunter sind zahlreiche Senatoren und Gouverneure, aber auch eine große Gruppe von Sicherheitsexperten der Republikaner. Darunter sind auch Neokonservative wie Wolfowitz oder der Politikberater Robert Kagan, Mitbegründer des "Project for the New American Century", dessen Mitglieder in der Regierungszeit von Präsident George W. Bush großen Einfluss auf die Außen- und Sicherheitspolitik hatten. Kagan schrieb in der "Washington Post", Trump sei die Art, wie der Faschismus nach Amerika kommt. Auch er will Clinton wählen.

Clintons Vorsprung schmilzt

Zweieinhalb Monate vor der US-Präsidentenwahl ist Clintons Vorsprung zu Trump auf fünf Punkte zusammengeschmolzen. Laut dem am Freitag veröffentlichten Ergebnis der täglichen Reuters/Ipsos-Umfrage sprachen sich 41 Prozent der befragten potenziellen US-Wähler für Clinton aus und 36 für Trump. Den größten Vorsprung hatte Clinton im August am vergangenen Dienstag mit zwölf Punkten. Rund 23 Prozent der 1154 Befragten entschieden sich für keinen der beiden Kandidaten. Sie lehnten eine Antwort ab, würden einen anderen wählen oder gar nicht abstimmen.

In der vergangene Woche wurden Vorwürfe gegen Clinton laut, Großspender ihrer Familien-Stiftung hätten bevorzugt Zugang zu ihr erhalten, als sie von 2009 bis 2013 Außenministerin war. Clinton bestreitet dies. Außerdem gab es neue Fragen zur Nutzung ihres privaten E-Mail-Servers in ihrer Funktion als Ministerin.

Nach einer separaten Reuters/Ipsos-Umfrage, die auch Kandidaten kleinerer Parteien einbezieht, ist Clintons Vorsprung noch geringer. Rund 39 Prozent würden sich demnach für sie entscheiden, 36 Prozent für Trump, sieben Prozent für den libertären Kandidaten Gary Johnson und drei Prozent für die Grüne Jill Stein.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/rts

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