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Kämpfen bis zum totalen Sieg Netanjahu lehnt "wahnhafte" Forderungen der Hamas ab

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Ministerpräsident Netanjahu weigert sich, den Krieg zu beenden, ehe Israel all seine Ziele erreicht hat.

Ministerpräsident Netanjahu weigert sich, den Krieg zu beenden, ehe Israel all seine Ziele erreicht hat.

(Foto: picture alliance / photothek)

Die USA, Ägypten und Katar machen sich für eine Waffenruhe im Gazastreifen stark. Hamas und Israel stellen dafür Forderungen. Netanjahu lehnt die der Islamisten klar ab. Ob es in den nächsten Tagen eine Vereinbarung gibt, könne er zudem nicht sagen. Dafür sei es noch zu früh.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat vor weiteren Verhandlungen über eine neue Feuerpause im Gaza-Krieg sowie die Freilassung weiterer Geiseln erneut ein Einlenken der Hamas gefordert. "Wir unternehmen große Anstrengungen, um erfolgreich zu sein, aber eines ist Ihnen klar - wir werden vor den wahnhaften Forderungen der Hamas nicht kapitulieren", sagte der rechte Regierungschef in einer Ansprache in Tel Aviv.

Am selben Tag hatte in Kairo ein weiteres Treffen der Vermittlerstaaten USA, Katar und Ägypten stattgefunden, dem Israel jedoch - anders als die Hamas - zunächst fernblieb. Israel verlangt von den Islamisten zunächst unter anderem eine Liste der noch lebenden Geiseln in ihrer Gewalt. Es sei zu früh, zu sagen, ob es in den nächsten Tagen ein Konzept für einen Deal geben werde, machte Netanjahu deutlich.

Kampf bis zum Sieg

Israel will auch wissen, ob die Hamas der im letzten Vorschlag der Vermittler genannten Zahl an palästinensischen Häftlingen zustimmt, die im Austausch gegen Geiseln freizulassen wären. In Medienberichten hatte es zuletzt geheißen, 40 Geiseln könnten gegen 400 Palästinenser in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden. Er habe noch keine Antwort auf seine Fragen bekommen, sagte Netanjahu. Er weise "den internationalen Druck zurück, den Krieg zu beenden", bevor Israel alle Ziele erreicht habe.

Ob mit oder ohne neue Vereinbarung, "wir werden bis zum totalen Sieg kämpfen", bekräftigte Netanjahu. Die Pattsituation bei den schwierigen indirekten Verhandlungen könnte zu einem Problem für die Bemühungen der Vermittler um eine Feuerpause werden. Die in London erscheinende katarische Tageszeitung "Al Araby Al Jadid" zitierte einen ranghohen Hamas-Funktionär mit der Aussage, dass sich seine Organisation nicht zur Herausgabe einer Geiselliste zwingen lasse. "Dafür ist ein hoher Preis zu zahlen, in Form einer Linderung des Leids der Menschen in Gaza und eines umfassenden Waffenstillstands", sagte er der Zeitung. Der Vermittlervorschlag sieht nach US-Angaben lediglich eine sechswöchige Waffenruhe vor.

Quelle: ntv.de, tkr/dpa

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