Politik

Brandsätze abgeworfen Netanjahu soll Drohnenangriff auf Gaza-Flotte genehmigt haben

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Global Sumud Flotilla veröffentlichte auf Instagram Videos, die die Geschehnisse dokumentierten.

Die Global Sumud Flotilla veröffentlichte auf Instagram Videos, die die Geschehnisse dokumentierten.

(Foto: Screenshot: Instagram.com/globalsumudflotilla)

Im September wird die "Global Sumud Flotilla", auf der auch Greta Thunberg Richtung Gazastreifen segelt, von Drohnen attackiert. Wer verantwortlich ist, ist damals umstritten. Nun berichtet der US-Sender CBS unter Berufung auf Insider, Israels Ministerpräsident Netanjahu habe den Einsatz genehmigt.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einem Medienbericht zufolge persönlich einen Militäreinsatz gegen zwei Schiffe der "Global Sumud Flotilla" genehmigt. Dies berichtet der US-Sender CBS News unter Berufung auf zwei Mitarbeiter des US-Geheimdienstes. Demnach hätten israelische Streitkräfte am 8. und 9. September Drohnen von einem U-Boot aus gestartet und Brandsätze auf die Boote abgeworfen, die vor dem tunesischen Hafen Sidi Bou Said lagen. Dadurch sei ein Feuer entfacht worden.

Die Global Sumud Flotilla veröffentlichte auf Instagram Videos, die die Geschehnisse dokumentierten: Zu sehen ist, wie eine Art Feuerball auf ein Boot herabrast und dort mit grellem Licht einschlägt. Es sei ein Brandschaden auf dem Hauptdeck und im Lagerraum unter Deck entstanden, hieß es. Alle sechs Passagiere und Besatzungsmitglieder seien in Sicherheit. Das Boot segelte unter portugiesischer Flagge.

Bei einer Pressekonferenz in der tunesischen Hauptstadt Tunis berichtete einer der Aktivisten, wie er und andere Crewmitglieder eine Drohne etwa drei oder vier Meter über ihren Köpfen schweben sahen. Sie haben gesehen, wie die Drohne einen Sprengsatz auf einen Haufen Rettungswesten abgeworfen habe. Dieser sei explodiert und habe den Brand ausgelöst.

Alle Boote der Gaza-Flotte sind inzwischen nach Angaben der Organisatoren von der israelischen Marine abgefangen worden. Mit der "Marinette" sei das letzte verbleibende Schiff der sogenannten "Global Sumud Flotilla" um 10.29 Uhr Ortszeit (09.29 MESZ) etwa 42,5 Seemeilen vor dem Gazastreifen abgefangen worden, erklärte die gleichnamige Organisation am Freitag in Online-Netzwerken. Die israelische Marine hatte zuvor erklärt, sie habe mehr als 400 Aktivisten festgenommen. In mehreren europäischen Städten kam es zu Protesten.

Die Global Sumud Flotilla segelte mit dem erklärten Ziel, die israelische Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen und Hilfsgüter in den Küstenstreifen zu bringen. Sie war nach Angaben der Organisatoren die bisher größte Aktion ihrer Art. Die Boote waren Anfang September von Barcelona aus gestartet.

Quelle: ntv.de, toh/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen