Politik

"Erstmals wieder gut geschlafen" Neuseelands Premier Ardern erleichtert über Rücktritt

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Künftig möchte Jacinda Ardern mehr Zeit ihrem Kind und ihrem Verlobten widmen.

(Foto: picture alliance/dpa/New Zealand Herald)

Nach ihrer Rücktrittverkündung erhält Neuseelands Ministerpräsidentin viel Zuspruch und Dank für ihre Amtszeit. Deren Ende sieht sie deshalb mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen, sagt sie Journalisten. Eine Emotion überwiegt aber.

Neuseelands Noch-Ministerpräsidentin Jacinda Ardern ist nach eigenen Worten erleichtert über ihre Entscheidung, schon in den nächsten Wochen von ihrem Amt zurückzutreten. "Ich habe zum ersten Mal seit Langem gut geschlafen letzte Nacht", sagte die 42-Jährige vor Journalisten am Napier Airport.

Am Donnerstag hatte die Labour-Politikerin unter Tränen bekannt gegeben, bis zum 7. Februar als Regierungschefin aufhören zu wollen. "Natürlich gehe ich aber noch durch eine Reihe von Emotionen. Ich bin traurig, aber fühle mich auch erleichtert", erklärte Ardern am Tag danach lächelnd. Vor allem die vielen Dankesbotschaften, die sie seither erhalten habe, hätten sie sehr bewegt.

Ardern hatte am Donnerstag erklärt, dass ihr die Kraft fehle, als Ministerpräsidentin weiterzumachen. "Ich weiß, was man für diesen Job braucht, und ich weiß, dass ich nicht mehr genug im Tank habe. So einfach ist das."

Ardern, die 2017 Regierungschefin geworden und bei der Parlamentswahl 2020 in ihrem Amt bestätigt worden war, musste in den vergangenen Jahren gleich mehrere schwere Krisen meistern. Besonders ihr Umgang mit den blutigen Attentaten von Christchurch, bei denen ein Rechtsextremist 2019 in zwei Moscheen 51 Muslime erschossen hatte, brachte ihr auch im Ausland viel Anerkennung. Im Dezember 2019 starben bei einem Vulkanausbruch auf der Insel White Island mehr als 20 Menschen, wenige Monate später schlug Corona zu.

2018 war Ardern Mutter geworden und will sich künftig mehr ihrer Familie widmen. Schon am Sonntag soll ein neuer Vorsitzender der Labour-Partei gewählt werden. Als ihr möglicher Nachfolger wird Chris Hipkins gehandelt, der während der Corona-Krise der Minister zur Eindämmung der Pandemie war. Am 14. Oktober findet dann die nächste Parlamentswahl statt.

Quelle: ntv.de, vmi/dpa

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