Reaktionen auf den Kim-Gipfel Nicht alle sind so begeistert wie Trump
12.06.2018, 21:13 UhrDas historische Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Singapur hat weltweit Schlagzeilen gemacht - und eine Vereinbarung hervorgebracht, in der sich Nordkorea grundsätzlich zu einer "vollständigen" atomaren Abrüstung bereit erklärt. Eine Auswahl internationaler Reaktionen in Zitaten:
"Ich begrüße den Erfolg des historischen Gipfels mit glühendem Herzen." (Südkoreas Präsident Moon Jae In laut einem Sprecher des Präsidentenhauses)
"Der nordkoreanische Führer weiß hoffentlich, dass er mit Jemandem verhandelt, der noch im Flugzeug seine Meinung ändert." (Irans Regierungssprecher Mohamed Bagher Nobacht in Anspielung auf den Eklat beim G7-Treffen in Kanada)
"Wir müssen zunächst einmal abwarten, ob Nordkorea wirklich bereit ist, sich auf die Aufgabe seiner Nuklearwaffen als Teil eines substanziellen Friedensprozesses einzulassen. Zu oft ist die Internationale Gemeinschaft in der Vergangenheit bereits durch Pjöngjang getäuscht worden." (Bundesaußenminister Heiko Maas im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe)
"Den Weg der Diplomatie zu gehen, ist oft eine Herausforderung, aber es ist immer lohnend." (Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini in Brüssel)
"Die IAEA wird den nun folgenden Verhandlungen zur Umsetzung des Gipfels zwischen den USA und Nordkorea genau folgen." (Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukiya Amano, unterstreicht die Bereitschaft seiner Organisation, eine atomare Abrüstung Nordkoreas zu überwachen)
"Die Nato unterstützt mit Nachdruck alle Bemühungen, letztlich eine nukleare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel zu erreichen." (Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel)
"Die Führer Nordkoreas und der Vereinigten Staaten haben sich erfolgreich getroffen und positive Ergebnisse erzielt." (Mitteilung des chinesischen Außenministeriums)
"Ehre, wem Ehre gebührt. Trump und Kim haben die Chance des Gipfels genutzt."
(Der Direktor des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri, Dan Smith, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung")
"Für Kim Jong Un ist das Treffen ein unglaublicher Anerkennungserfolg, für den er keine Gegenleistung erbringen musste." (Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe)
"Andere Regierungen werden sich fragen, ob erst der Besitz von Atomwaffen Großmächte zu Kompromissen zwingt." (Der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger")
"Bis es zu einer konkreten und friedenspolitisch wünschenswerten Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel kommt, stehen diplomatische Kraftanstrengungen ins Haus, in die die UN, China, Russland und natürlich Südkorea mit eingebunden werden müssen." (Linke-Chefin Katja Kipping)
"Wir dürfen auch nicht vergessen: Wir haben es hier mit zwei - milde ausgedrückt - unbeständigen Charakteren zu tun." (Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter)
"Die in Singapur vereinbarte Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel ist ein historischer Meilenstein. Sie zeigt, dass eine klare Politik zugunsten des eigenes Landes auch für die Welt insgesamt zu positiven Ergebnissen führen kann." (AfD-Bundessprecher Georg Pazderski)
"Das Völkerrecht bleibt - auch dann, wenn Trump oder Kim keine Lust mehr auf Abrüstung haben." (Martin Hinrichs aus dem Vorstand der Deutschland-Sektion der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Anti-Atomwaffen-Organisation ICAN)
Quelle: ntv.de, vpe/dpa