Politik

Boko-Haram-Kämpfer verhaftet Nigerias Armee befreit 240 Geiseln

Die nigerianische Armee patrouilliert hier in Chibok, im Bundesstaat Borno.

Die nigerianische Armee patrouilliert hier in Chibok, im Bundesstaat Borno.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Nordosten Nigerias gibt es Razzien in zwei Lagern der Terrormiliz Boko Haram. Die Islamisten haben Frauen und Kinder in ihrer Gewalt. Die Armee befreit sie und verhaftet einen der Drahtzieher.

Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben 241 Mädchen und Frauen aus der Gewalt der Islamistengruppe Boko Haram befreit. Sie seien bereits am Dienstag entdeckt worden, als Soldaten "Terroristenlager" nahe Banki im nordöstlichen Bundesstaat Borno geräumt hätten, erklärte die Armee. Bisher sei aber noch nicht klar, ob alle geretteten Frauen und Mädchen von den Islamisten entführt worden seien. Einige gehörten wohl auch zu den Familien der Kämpfer, hieß es weiter.

Zudem hat Nigerias Armee einen hochrangigen Anführer der Terrormiliz verhaftet. Rund 40 weitere Mitglieder der Gruppe seien festgesetzt worden, teilte ein Militärsprecher mit. Bulama Modu, der für viele taktische Entscheidungen der Fundamentalisten verantwortlich sei, wurde demnach während einer Razzia in insgesamt zwei Boko-Haram-Lagern im nordöstlichen Bundesstaat Borno gefasst. Zahlreiche Waffen und Munition seien sichergestellt worden, so der Sprecher weiter.

Die sunnitischen Terroristen wollen im Norden Nigerias einen sogenannten Gottesstaat mit strengster Auslegung des islamischen Rechts errichten. Seit 2009 sind bei Angriffen und Anschlägen der Gruppe Schätzungen zufolge 17.000 Menschen getötet worden. Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatten die Islamisten seit Anfang 2014 mehr als 2000 Mädchen und Frauen in ihre Gewalt gebracht.

Aus dem Nordosten Nigerias wird derweil ein Bombenanschlag gemeldet. Durch das Attentat in dem Ort Monguno in Borno seien "zwischen 25 und 28" Menschen ums Leben gekommen, sagte Ibrahim Abdulkadir von der nationalen Katastrophenschutzbehörde. Demnach handelte es sich um einen Selbstmordanschlag. Einwohner der abgelegenen Stadt sprachen dagegen von 21 Toten. Es hieß auch, auf dem Markt könnte eine Bombe in einer Tasche versteckt worden sein. Zu dem Anschlag hat sich bisher niemand bekannt.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP

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