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"Außergewöhnliche Veränderung" Nordkorea kappt Wirtschaftsbeziehungen zu Südkorea

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Die nordkoreanische Führung beabsichtigt alle wirtschaftlichen Beziehungen mit dem verfeindeten Nachbarn einzustellen.

Die nordkoreanische Führung beabsichtigt alle wirtschaftlichen Beziehungen mit dem verfeindeten Nachbarn einzustellen.

(Foto: picture alliance/dpa/KCNA/KNS)

Nordkorea und Machthaber Kim Jong Un stellen die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem südlichen Nachbarland ein. In Südkorea zeigt man sich verwundert über die Entscheidung - und spricht ein Angebot aus.

Die Oberste Volksversammlung Nordkoreas hat dafür gestimmt, alle mit Südkorea unterzeichneten Abkommen zur Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit aufzuheben. Dies berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Gleichzeitig stimmte die Volksversammlung dafür, alle Gesetze abzuschaffen, die bestehende wirtschaftliche Beziehungen mit Seoul regeln.

Der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol bezeichnete den Wandel in Nordkoreas innerkoreanischer Politik in einem aufgezeichneten Fernsehinterview als "eine außergewöhnliche Veränderung". Es sei schwer zu verstehen, was dahinterstecke. Yoon, der eine harte Linie gegenüber Pjöngjang vertritt, sagte, er sei nach wie vor bereit, auf den Norden zuzugehen. Selbst ein Gipfeltreffen mit Kim sei möglich, wenn dies der Wirtschaft Nordkoreas helfen würde.

Die Beziehungen zwischen Südkorea und dem international weitgehend isolierten Nordkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkoreas Machthaber Kim will die Waffenentwicklung ausweiten, darunter auch jene von taktischen Atomwaffen. Als Reaktion darauf haben Südkorea, Japan und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit verstärkt und gemeinsame Militärübungen abgehalten. Nordkorea hatte gleichzeitig immer wieder neue Waffentests durchgeführt. Erst vor wenigen Tagen waren mehrere Marschflugkörper von Norden gestartet worden.

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Wie staatliche Medien berichteten, erfolgte der jüngste Test, nachdem Kim Jong Un in einer Marinewerft Kriegsschiffe inspiziert hatte, um seine Seestreitkräfte im Rahmen von "Kriegsvorbereitungen" zu verstärken. "Die Stärkung der Seestreitkräfte ist derzeit das wichtigste Thema bei der zuverlässigen Verteidigung der maritimen Souveränität des Landes und der Intensivierung der Kriegsvorbereitungen", sagte Kim nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA in der Nampho-Werft.

Das abgeschottete Nordkorea und das demokratische Südkorea befinden sich offiziell immer noch im Kriegszustand. Nach dem Ende des Koreakrieges 1953 wurde ein Waffenstillstandsabkommen besiegelt, einen Friedensvertrag gibt es aber nicht. Die beiden Länder trennt eine 248 Kilometer lange demilitarisierte Zone.

Quelle: ntv.de, lme/rts/AFP

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