Ukrainischer Geheimdienst meldet Nordkoreaner "erschießen acht russische Soldaten"
14.12.2024, 23:36 Uhr Artikel anhören
Nordkoreas Machthaber Kim bei einem Truppenbesuch im Juli.
(Foto: via REUTERS)
Der ukrainische Präsident berichtet von Kampfeinsätzen nordkoreanischer Soldaten mit hohen Verlusten. Laut dem ukrainischen Militärgeheimdienst kommt es auf dem Schlachtfeld in Kursk zu einer für die Kremltruppen folgenschweren Verwechslung: Acht russische Soldaten sollen gefallen sein.
Nordkoreanische Soldaten haben nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR in der Region Kursk aufgrund eines Missverständnisses das Feuer auf russische Soldaten eröffnet. "Bei der Entsendung nordkoreanischer Truppen auf das Schlachtfeld bleibt die Sprachbarriere ein problematisches Hindernis für die Führung und Koordination. Aufgrund dieses Problems eröffneten nordkoreanische Soldaten das Feuer auf die Fahrzeuge des sogenannten Achmat-Bataillons", hieß es in einer HUR-Mitteilung auf Telegram. Acht Soldaten aus Tschetschenien sollen dabei getötet worden sein.
Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj setzt das russische Militär Nordkoreaner im eigenen Grenzgebiet Kursk inzwischen in größerer Zahl ein. "Die Verluste bei dieser Kategorie sind ebenfalls schon erheblich", sagte Selenskyj in der abendlichen Videobotschaft. Zahlen nannte er nicht. Selenskyj warf Russlands Präsidenten Wladimir Putin vor, damit bewusst den Krieg gegen die Ukraine auszuweiten und die Aufrufe Chinas und Brasiliens zu ignorieren, alles für eine Deeskalation zu tun.
Erste Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland waren im Oktober aufgetaucht. Anfang November hatte die Ukraine erstmals von einer Verwicklung dieser Soldaten in Gefechte berichtet. Nach Darstellung Selenskyjs sind die Nordkoreaner nun weitgehend in russische Einheiten integriert und könnten auch bald an anderen Frontabschnitten auftauchen.
Selenskyj kündigt Hilfe für Syrien an
Der ukrainische Staatschef kündigte zudem an, sich für Syrien zu engagieren. Für sein Land sei es wichtig, dass schnellstmöglich Stabilität dort einkehre, damit die Welt sich dann darauf fokussieren könne, den Frieden in der Ukraine herzustellen. Selenskyj bot Syrien dabei auch im Rahmen des Programms "Grain from Ukraine" Getreidelieferungen an.
Der nun gestürzte langjährige Machthaber Syriens, Baschar al-Assad, galt als Protegé von Kremlchef Putin, der ihm inzwischen auch Asyl in Russland angeboten hat. Die Zukunft der russischen Militärbasen in Syrien ist derweil noch ungeklärt.
Quelle: ntv.de, mau/dpa