UN-Bericht enthüllt Nordkoreas Atomprogramm läuft weiter
04.08.2018, 06:27 Uhr
Südkoreanische Fernsehbilder zeigen die Atomanlage im nordkoreanischen Yongbyon.
(Foto: dpa)
Beim historischen Gipfel in Singapur sagt Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un US-Präsident Trump zu, sein Land zu denuklealisieren. Doch ein UN-Bericht enthüllt nun etwas anderes. US-Außenminister Pompeo fordert wirtschaftlichen und diplomatischen Druck.
Nordkorea hat einem vertraulichen Bericht der Vereinten Nationen zufolge sein Atom- und Raketenprogramm nicht eingestellt. Zu diesem Schluss kam eine sechsmonatige Überprüfung durch unabhängige Experten, wie aus dem Bericht an das Komitee des UN-Sicherheitsrates für die Nordkorea-Sanktionen hervorgeht. Damit habe Nordkorea gegen die Strafmaßen der UN verstoßen. Die Vertretung Nordkoreas bei den Vereinten Nationen antwortete auf Anfragen für eine Stellungnahme nicht.
Der UN-Sicherheitsrat hat die Sanktionen gegen Nordkorea seit 2006 immer wieder wegen der Raketen- und Atomwaffentests des abgeschotteten Landes verschärft. Damit soll Nordkorea dazu gebracht werden, diese Aktivitäten aufzugeben. Auch die USA halten nach dem Treffen von Präsident Donald Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un an ihren Strafmaßnahmen fest.
US-Außenminister Mike Pompeo rief in Singapur dazu auf, den diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf Pjöngjang beizubehalten. Dort beginnt an diesem Samstag das Asean-Regionalforum, an dem auch der nordkoreanische Außenminister Ri Yong Ho teilnimmt.
Erst in der vergangenen Woche hatte US-Außenminister Mike Pompeo bei einer Anhörung vor dem US-Senat gesagt, Nordkorea stelle weiterhin Atommaterial her. Die laufenden Gespräche mit Pjöngjang bezeichnete er denoch als "produktiv". Es gebe "Fortschritte".
Bei einem historischen Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump im Juni hatte der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un die "Denuklearisierung" seines Landes zugesagt. Ein Zeitplan wurde jedoch nicht genannt; Kritiker bezeichneten die Vereinbarungen als zu vage.
Quelle: ntv.de, ftü/rts/AFP