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Milliardenauftrag für TKMSNorwegen kauft zwei weitere U-Boote aus Kiel

05.12.2025, 17:47 Uhr
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Ein U-Boot liegt vor einer Schiffbauhalle auf der Werft von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) in Kiel. (Foto: picture alliance/dpa)

Das Auftragsbuch der Thyssenkrupp-Rüstungstochter TKMS wird weiter befüllt: Norwegen stockt seine Milliardenbestellung nicht-nuklear betriebener U-Boote um 50 Prozent auf. Die Kieler hoffen indes auf einen weiteren, noch größeren Auftrag.

Norwegen will zwei weitere U-Boote bei der Thyssenkrupp-Rüstungstochter TKMS bestellen und zusätzlich Langstreckenraketen kaufen. Die Bestellung der beiden U-Boote im Wert von 46 Milliarden Kronen (umgerechnet rund 3,9 Milliarden Euro) komme zu einem bereits 2021 erteilten Auftrag über vier Boote hinzu, so das Verteidigungsministerium des Landes. Die Gesamtkosten für alle sechs U-Boote steigen damit auf fast 100 Milliarden Kronen.

Die U-Boote sind das Ergebnis einer Rüstungskooperation zwischen Norwegen und Deutschland. "Wir freuen uns über die Ankündigung der norwegischen Regierung, zwei weitere U-Boote der Klasse 212CD zu beschaffen und TKMS die Auftragserweiterung im laufenden 212CD-Programm zu erteilen", sagte TKMS-Chef Oliver Burkhard.

"Wir sehen, dass die russischen Streitkräfte im Nordatlantik und in der Barentssee ihre Aktivitäten verstärken", erklärte der norwegische Verteidigungsminister Tore Sandvik. Das Nato-Land Norwegen überwacht im Nordatlantik ein zwei Millionen Quadratkilometer großes Gebiet, das von den Atom-U-Booten der russischen Nordflotte genutzt wird. Eine Kernaufgabe der U-Boote ist die Überwachung der russischen U-Boote, die auf der an Norwegen grenzenden Halbinsel Kola stationiert sind.

Unabhängig davon plant Norwegen, für sein Heer Langstreckenraketen für 19 Milliarden Kronen zu beschaffen, die Ziele in 500 Kilometern Entfernung erreichen können. Das erste der sechs U-Boote soll dem Ministerium zufolge im Jahr 2029 ausgeliefert werden.

Folgt großer Auftrag aus Kanada?

TKMS ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für nicht-nuklear betriebene U-Boote. Deutschland und Norwegen hatten dort bereits gemeinsam zehn U-Boote der Klasse 212CD in Auftrag gegeben, darunter sechs für Deutschland. Durch die Ankündigung aus Norwegen sind es nun zwölf Boote.

TKMS bewirbt sich unter anderem um einen großen Rüstungsauftrag zum Bau von acht bis zwölf konventionellen U-Booten für Kanada. Im August besuchte der kanadische Premierminister Mark Carney die U-Boot-Schmiede in Schleswig-Holstein. "Als nächste Phase besteht die Möglichkeit der Programmerweiterung um potenziell zwölf kanadische U-Boote", sagte Burkhard. Mitbewerber ist eine Werft aus Südkorea.

Die Buchstaben "CD" stehen für gemeinsames Design ("Common Design"). Baugleichheit soll Kosten verringern und eine einfache Zusammenarbeit zwischen der Marine verschiedener Staaten ermöglichen. Die neuen U-Boote werden etwa 72 Meter lang sein. Damit sind sie etwas länger als die bestehenden Boote der deutschen Klasse 212A. Die neuen U-Boote verfügen über eine verbesserte Sensorik und sollen mit 30 Besatzungsmitgliedern fahren. Die Boote sind laut TKMS speziell für den Einsatz in der Arktis und unter Eis ausgelegt.

Die Auftragsbücher des U-Boot-Bauers sind prall gefüllt. So ist die Werft bis Anfang der 2040er Jahre ausgelastet. Das Auftragsvolumen beläuft sich früheren Angaben zufolge derzeit auf 18,5 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, mpe/rts/dpa

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