Politik

Hunderte Verletzte in Jerusalem Palästinenser kämpfen mit israelischer Polizei

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Die Palästinenser hoffen noch immer auf einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. An diesem Montag werden allerdings israelische Juden durch die Altstadt ziehen und ihren Sieg im Sechstagekrieg vor gut 50 Jahren feiern. Die Stimmung ist gereizt, die Auseinandersetzungen sind oft blutig.

Bei schweren Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften in Ost-Jerusalem sind Hunderte Menschen verletzt worden. Nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds mussten mindestens 50 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Auf Videos und Bildern im Internet war zu sehen, wie Palästinenser Polizisten in der Nähe der Al-Aksa-Moschee mit Gegenständen bewarfen. Diese reagierte mit Blendgranaten, Gummigeschossen und Tränengas. Eine Polizeisprecherin erklärte, man werde es nicht zulassen, dass "Extremisten" die öffentliche Sicherheit gefährdeten.

Die Zusammenstöße ereigneten sich am sogenannten Jerusalem-Tag. Das Land feiert damit die Eroberung des arabischen Ostteils von Jerusalem - einschließlich der Altstadt während des Sechstagekriegs 1967. Die Palästinenser sehen in Ost-Jerusalem dagegen die Hauptstadt ihres künftigen eigenen Staates.

Am Nachmittag sind aus diesem Anlass mehrere Flaggenmärsche von Israeliten durch die Altstadt geplant. Aus Sorge vor Gewalt hat die israelische Polizei den Teilnehmern verboten, dabei auch den Tempelberg zu besuchen. Bereits am Wochenende waren bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen protestierenden Palästinensern und der israelischen Polizei Hunderte Menschen verletzt worden.

Herausragende Bedeutung für Juden und Muslime

Rettungskräfte müssen viele Wunden versorgen.

Rettungskräfte müssen viele Wunden versorgen.

(Foto: REUTERS)

Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist für Juden wie Muslime von herausragender Bedeutung. Es ist die drittheiligste Stätte im Islam. Zugleich standen dort früher zwei jüdische Tempel, von denen der Letzte im Jahr 70 von den Römern zerstört wurde. Die Klagemauer ist ein Überrest jenes zerstörten Tempels und die heiligste Stätte der Juden.

Die Lage im Westjordanland und im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems ist seit Beginn des Fastenmonats Ramadan angespannt. Bei heftigen Zusammenstößen waren in Jerusalem seit Freitag rund 300 Palästinenser und rund 20 Polizisten verletzt worden.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa

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