Politik

Mehrere Personen erschossen Palästinenserpräsident Abbas nennt Hinrichtungen durch Hamas "abscheulich"

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Die Fatah-Bewegung von Mahmud Abbas musste sich 2007 nach Kämpfen mit der Hamas aus dem Gazastreifen zurückziehen.

Die Fatah-Bewegung von Mahmud Abbas musste sich 2007 nach Kämpfen mit der Hamas aus dem Gazastreifen zurückziehen.

(Foto: IMAGO/Anadolu Agency)

Die palästinensische Autonomiebehörde aus dem Westjordanland und die Hamas im Gazastreifen sind erbitterte Gegner. Dass die Terrororganisation offenbar Dutzende Zivilisten tötet, ruft Präsident Mahmud Abbas auf den Plan. Er fordert die Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit in dem Küstenstreifen.

Die palästinensische Autonomiebehörde hat Exekutionen von Menschen im Gazastreifen durch die islamistische Terrororganisation Hamas scharf verurteilt. Dutzende Zivilisten seien dabei ohne Gerichtsverfahren getötet worden, hieß es nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa aus dem Amt des Präsidenten Mahmud Abbas, dessen Behörde das von Israel besetzte Westjordanland verwaltet.

Es handele sich um "abscheuliche Verbrechen", die unter keinen Umständen zu rechtfertigen seien. Sie stellten eine eklatante Verletzung der Menschenrechte und des Rechtsstaats dar und zeigten den Willen der Hamas, ihre Herrschaft mit Gewalt und Einschüchterung durchzusetzen. Der Präsident forderte ein sofortiges Ende der Tötungen, den Schutz unbewaffneter Bürger und die strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen.

Die Fatah-Bewegung von Abbas im Westjordanland und die Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, sind erbitterte politische Rivalen. Abbas erklärte weiter: "Der Gazastreifen ist ein integraler Bestandteil des Staates Palästina, und die Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit und der legitimen Institutionen dort ist der einzige Weg, um dem Zustand des Chaos ein Ende zu setzen."

Angebliche Kollaborateure der israelischen Armee

Auf der Plattform X war ein Video veröffentlicht worden, das eine Gruppen-Erschießung von rund acht Personen auf einem Platz südlich der Stadt Gaza zeigen soll. Umringt ist der Platz von einer Menge Schaulustiger. Augenzeugen sagten, die Hamas habe den Getöteten vorgeworfen, Kollaborateure der israelischen Armee zu sein.

Ein Kommentator der israelischen Zeitung "Jediot Achronot" schrieb dazu: "Die Hamas hat eine öffentliche Machtdemonstration abgehalten und ihre Kontrolle über die wenigen Teile des Gazastreifens wiederhergestellt, die zuvor eine gewisse Eigenständigkeit erlangt hatten." Es würden nun öffentliche Gräueltaten verübt, "Hinrichtungen sowie Folter und Misshandlungen all jener, die im Verdacht standen, zu kollaborieren, oder die es gewagt hatten, sich gegen die Hamas zu erheben".

Er schrieb weiter: "Diese Organisation, die bei jeder Gelegenheit betont, sie sei bereit, die Kontrolle über den Gazastreifen aufzugeben und sie an die palästinensische Autonomiebehörde zu übergeben, verhält sich vor Ort wie eine Bewegung, die alles tun wird, um ihre Macht niemals aufzugeben." Teil des Plans von US-Präsident Donald Trump ist eine Entwaffnung der Hamas. Dies lehnt die Organisation jedoch ab.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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