Politik

Kirchenoberhaupt geißelt Moskau Papst nennt Ukraine-Krieg "wahnsinnig"

Der Papst bezeichnete seinen Besuch als "Pilgerreise des Dialogs und Friedens".

Der Papst bezeichnete seinen Besuch als "Pilgerreise des Dialogs und Friedens".

(Foto: IMAGO/SNA)

Immer wieder findet Papst Franziskus scharfe Worte gegen die russische Invasion in die Ukraine. Der Krieg sei "wahnsinnig und tragisch", erklärt er nun bei seinem Besuch in Kasachstan. Dort will der Pontifex für den Frieden werben - das wohl brisanteste Gespräch findet aber nicht statt.

Papst Franziskus will mit seiner Reise zum Religionstreffen in Kasachstan unterstreichen, dass er an der Seite aller Frieden suchenden Menschen der Welt steht. "Ich komme, um den Schrei der Vielen zu verstärken, die um Frieden flehen, der für unsere globalisierte Welt ein wesentlicher Entwicklungsfaktor ist", sagte das Oberhaupt der Katholiken in Nur-Sultan.

In der kasachischen Hauptstadt erinnerte Franziskus in seiner Rede vor Staatspräsident Kassym-Schomart Tokajew und Diplomaten an die Ukraine. "Ich komme hierher im Verlauf des wahnsinnigen und tragischen Krieges, der durch die Invasion der Ukraine ausgelöst worden ist, und während noch weitere Auseinandersetzungen und drohende Konflikte diese unsere Zeit gefährden", sagte der Papst. Damit unterstrich der 85 Jahre alte Argentinier ein weiteres Mal, dass Russland als Aggressor für den Krieg verantwortlich ist. Das hatte Franziskus lange nicht deutlich gesagt und deshalb Kritik geerntet.

Franziskus bezeichnete seinen Besuch als "Pilgerreise des Dialogs und Friedens". "Unsere Welt hat dies dringend nötig, sie muss wieder zu Harmonie finden", unterstrich der Pontifex. An diesem Mittwoch wird der zweitägige Kongress der Religionsführer eröffnet. Dabei stehen mehrere bilaterale Treffen an. Zudem will der Papst eine öffentliche Messe in Nur-Sultan feiern. Am Donnerstag soll eine Abschlusserklärung des Kongresses verlesen werden, dann steht der Rückflug nach Rom an.

Ein brisanter Termin fällt aus: Der russisch-orthodoxe Patriarch von Moskau, Kirill, wird nicht bei der Konferenz dabei sein. Der Papst hofft seit langem, mit dem russischen Kirchenführer über gemeinsame Wege zum Frieden reden zu können. Dafür wurde er von Ukrainern kritisiert. Sie halten es für einen Affront, sollte Franziskus Kirill treffen, bevor er nach Kiew reist.

Quelle: ntv.de, mbu/dpa

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