Politik

Grab auf dem Heimatfriedhof Pariser Attentäter Amimour beerdigt

Amimour wuchs in Drancy auf.

Amimour wuchs in Drancy auf.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es ist eine Trauerfeier im kleinsten Kreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Auch das Grab wird keinen Namen tragen. So findet einer der Angreifer vom Bataclan seine letzte Ruhe.

Einer der Attentäter von Paris ist in einem Vorort der französischen Hauptstadt in aller Stille beigesetzt worden. Samy Amimour, einer der drei Männer, die in der Pariser Konzerthalle Bataclan am 13. November 90 Menschen töteten, wurde nach übereinstimmenden Angaben auf dem Friedhof von La Courneuve bei Drancy beerdigt. Demnach wurde der 28-Jährige bereits am Donnerstag zu Grabe getragen.

Amimour war in Drancy, einem Vorort im Nordosten von Paris, aufgewachsen. Seine Eltern leben immer noch dort. Die Beisetzung erfolgte den Angaben zufolge im kleinsten Kreis. Die Eltern sorgten demnach dafür, dass das Grab nicht identifiziert werden kann.

Eine Weile arbeitete Amimour in Drancy als Busfahrer, bevor er offenbar in Kontakt mit Islamisten geriet. Unter dem Verdacht, sich mit zwei Freunden den Islamisten im Jemen anschließen zu wollen, wurde er im Oktober 2012 vorübergehend festgenommen. Er entzog sich einer richterlichen Überwachung wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, indem er sich im Herbst 2013 nach Syrien absetzte. Die Justiz erließ internationalen Haftbefehl gegen ihn, konnte seiner aber nicht habhaft werden.

Erfahrene Syrien-Kämpfer

Amimour und seine beiden Komplizen starben beim Sturm der Polizei auf den Bataclan-Konzertsaal. Bei einem handelt es sich um den 1985 im Pariser Vorort Courcouronnes geborenen Omar Ismail Mostefai, der sich längere Zeit in Syrien aufgehalten haben soll.

Erst Anfang Dezember wurde außerdem Foued Mohamed-Aggad identifiziert. Der 23-jährige Dschihadist aus der elsässischen Gemeinde Weißenburg (Wissembourg) war den Sicherheitsbehörden wegen einer islamistischen Radikalisierung bekannt und bei Interpol gemeldet. Er reiste Ende 2013 mit seinem Bruder und einigen Freunden aus dem Straßburger Problemviertel Meinau nach Syrien. Während zwei Mitglieder der Gruppe in dem Bürgerkriegsland getötet wurden und die anderen nach Frankreich zurückkehrten, blieb Mohamed-Aggad zunächst in Syrien.

Insgesamt wurden bei den fast zeitgleichen Anschlägen vom 13. November, die sich auch gegen Cafés, Restaurants und das Fußballstadion Stade de France richteten, 130 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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