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NYT, NBC, "Politico" Pentagon wirft mehrere Medien aus ihren Büros

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Pentagon-Chef Hegseth holt sich wohlgesinntere Medien ins Haus.

Pentagon-Chef Hegseth holt sich wohlgesinntere Medien ins Haus.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Kurz nach Einzug des neuen Verteidigungsministers im Pentagon müssen einige Medien ihre Büros räumen, unter anderem die "New York Times" und der Fernsehsender NBC. Bei Rechten und Rechtsextremen beliebte Portale dürfen ihre Plätze einnehmen.

Die Regierung von Präsident Donald Trump hat angekündigt, vier US-Medienorganisationen aus den ihnen zugewiesenen Büroräumen im Pentagon entfernen zu wollen. Der Grund hierfür sei, Platz für andere Medienvertreter schaffen zu wollen. Auch diese sollen in den "Genuss des Privilegs und des journalistischen Werts" kommen, physisch vor Ort im US-Verteidigungsministerium arbeiten zu können, heißt es in einer Stellungnahme des Pentagons.

Betroffen von der Entscheidung sind die "New York Times" (NYT), National Public Radio (NPR), NBC News sowie die Online-Zeitung "Politico". In dem Memo über ein "New Annual Media Rotation Program" heißt es, dass die Medienvertreter ihre Räume bis zum 14. Februar räumen müssen. An ihrer Stelle würden die "New York Post", One America News Network (OAN), Breitbart News Network und HuffPost News die Büroräume erhalten.

Beim Breitbart News Network handelt es sich um eine Nachrichtenplattform, die der extremen Rechten in den USA zugeordnet wird. In der Vergangenheit ist sie wiederholt mit der Verbreitung von Verschwörungserzählungen aufgefallen. Der ehemalige Berater von Donald Trump, Steve Bannon, leitete über mehrere Jahre die Geschicke bei Breitbart.

Pentagon will rotierendes System

Der Kabelfernsehsender OAN ist politisch ähnlich orientiert wie Breitbart News. Das 2013 an den Start gegangene Unternehmen steht Donald Trump politisch nahe. Trump bezeichnete den Sender während seiner ersten Amtszeit als "großartiges Netzwerk". OAN verbreitete wiederholt Falschinformationen. Der ehemalige Trump-Kandidat für den Posten des Generalstaatsanwalts Matt Gaetz übernahm kürzlich einen Posten als Moderator bei dem TV-Sender. Gaetz hatte sich aufgrund verschiedener Skandale aus dem Rennen um den Posten als Justizminister zurückgezogen.

Wie der stellvertretende Assistent des US-Verteidigungsministers für öffentliche Angelegenheiten, John Ullyot, erläuterte, bleiben die vier Medienorganisationen dennoch weiterhin vollwertige Mitglieder des Pentagon-Pressekorps. Jedes Jahr soll nun ein Medienunternehmen aus dem Bereich Print, Online, TV oder Radio sein Büro räumen, damit ein neues Medium einziehen kann und damit die Möglichkeit erhält, als ansässiges Mitglied des Pentagon-Pressekorps zu berichten.

Für Medien gibt es im Rahmen des Pentagon-Pressekorps bereits seit über einem halben Jahrhundert die Möglichkeit, Büros im Verteidigungsministerium zu beziehen und von dort ihrer Arbeit nachzugehen. Eine ähnliche Regelung gibt es auch im Weißen Haus.

Quelle: ntv.de, lme/rts

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