Um gegen Russland zu kämpfen Polen: Viele Ukrainer kehren in die Heimat zurück
30.03.2022, 11:27 Uhr
Menschen wollen nicht nur aus der Ukraine nach Polen einreisen: Viele Ukrainer wollen auch in ihre Heimat zurückkehren.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Polen nimmt derzeit die meisten Flüchtlinge aus der Ukraine auf. Mehr als zwei Millionen Menschen suchen Schutz in dem Nachbarland. Der Reiseverkehr scheint jedoch in beide Richtungen zu gehen, denn immer mehr Ukrainer kehren in ihre Heimat zurück - um gegen russische Truppen zu kämpfen.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben aus Polen in Richtung Ukraine rund 377.000 Menschen die Grenze überquert. Das teilte der polnische Grenzschutz bei Twitter mit. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar hätten sich fast 2,37 Millionen Menschen aus der Ukraine in Polen in Sicherheit gebracht. Allein am Dienstag waren es demnach rund 22.400 Menschen. Dies sei ein Anstieg um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vortag.
Bei den Reisenden in die Ukraine handelt es sich nach früheren Angaben des Grenzschutzes zum überwiegenden Teil um ukrainische Staatsbürger, die in ihr Heimatland zurückkehren. Viele Männer, aber auch Frauen, wollen sich dort den ukrainischen Truppen anschließen und gegen die russischen Truppen kämpfen. Andere kehren zurück, um sich um Kinder oder hilfsbedürftige Angehörige zu kümmern.
Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Die Ukraine - flächenmäßig das größte Land in Europa - hatte vor Beginn des russischen Angriffs mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze.
Auch in Deutschland knapp 300.000 Flüchtlinge registriert
Auch in Deutschland nimmt die Zahl der erfassten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine weiter zu. Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums bezifferte sie am Mittwoch auf 283.365. Das waren gut 5300 mehr als am Vortag. Das Ministerium verband die Angaben wie üblich mit dem Hinweis, dass die Zahl der eingereisten Schutzsuchenden aus der Ukraine "tatsächlich bereits wesentlich höher" sein dürfte.
Quelle: ntv.de, cls/dpa