Führerschein abgegeben CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann mit 1,3 Promille auf E-Scooter erwischt
12.07.2024, 15:08 Uhr Artikel anhören
Es sei nicht frei von Fehlern und wolle zu diesen stehen, sagt Jan Redmann.
(Foto: picture alliance/dpa)
Jan Redmann verbringt einen Abend mit Freunden. Dabei scheint auch Alkohol getrunken worden zu sein. Anschließend fährt Brandenburgs CDU-Spitzenkandidat mit einem Elektroroller nach Hause. Polizisten stoppen ihn. Ein Alkoholtest ergibt 1,3 Promille. Redmann entschuldigt sich, will jedoch nicht zurücktreten.
Brandenburgs CDU-Landes- und Fraktionschef Jan Redmann ist bei einer Fahrt mit dem Elektroroller mit 1,3 Promille von der Polizei kontrolliert worden. Redmann, der Spitzenkandidat der CDU für die Landtagswahl im Herbst ist, räumte einen Fehler ein. Er kündigte zugleich an, Spitzenkandidat bleiben zu wollen.
"Ich werde die Konsequenzen meines Fehlers tragen", sagte Redmann. Er habe seinen Führerschein bereits freiwillig abgegeben. Redmann verwies auch auf einen transparenten Umgang mit dem Vorfall. Ein Verfahren dazu läuft derzeit. Der CDU-Politiker kündigte an, dass er "den Wahlkampf unvermindert fortsetzen werde und für unsere Ideen für Brandenburg kämpfen werde." Er sei der CDU schuldig, sich noch intensiver zu engagieren.
Der Landes- und Fraktionschef war nach eigenen Angaben am Donnerstag in Potsdam auf der Fahrt nach Hause von einem Abend mit Freunden mit einem E-Scooter von der Polizei bei einer Routinekontrolle gestoppt worden. Die Beamten baten ihn um einen Alkoholtest. Der Schnelltest habe 1,3 Promille Atemalkoholgehalt ergeben.
Redmann will Ministerpräsident werden
"Ich bewerbe mich um das Amt des Ministerpräsidenten", schrieb Redmann in einer Erklärung. Er sei jemand, "der Verantwortung übernehmen möchte und übernehmen kann, aber auch jemand, der nicht frei ist von Fehlern und zu ihnen steht, auch wenn es persönlich schmerzhaft ist". "Ich bitte die Brandenburgerinnen und Brandenburger darum, mich nach meinen politischen Ideen und Lösungen für die Zukunft des Landes zu beurteilen und nicht aufgrund eines Fehlers, der mir selbst am meisten leidtut."
In Brandenburg wird am 22. September ein neuer Landtag gewählt. Die CDU liegt dort in aktuellen Umfragen gleichauf mit der regierenden SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke bei 19 Prozent - stärkste Kraft in Brandenburg ist nach den Umfragen allerdings derzeit die AfD, die bei 23 Prozent gesehen wird.
Redmann fordert schärferes Jugendstrafrecht
Redmann ist Befürworter der Verschärfung des Jugendstrafrechts. Die Strafmündigkeit müsse von 14 auf zwölf Jahre abgesenkt werden, und Täter ab 18 Jahren sollten grundsätzlich nach Erwachsenenstrafrecht abgeurteilt werden. Auf diese Forderungen habe sich die CDU-Bundesspitze in einer Klausurtagung verständigt, sagte der brandenburgische CDU-Landeschef Anfang Juli in Berlin. Die oftmals jugendlichen Täter müssten "klar die Botschaft kriegen, dass Konsequenz und Strenge auch in Deutschland gelten".
Redmann sagte, das gegenwärtige Strafmündigkeitsalter sei mit 14 Jahren zu hoch. Mit der Forderung, diese Altersschwelle auf zwölf Jahre abzusenken, gehe es der CDU "nicht darum, Kinder ins Gefängnis zu stecken, sondern es geht darum, Erziehungsmaßregeln zu ermöglichen bei denjenigen, die - bevor sie 14 werden - meist eine ganze Reihe von Straftaten begangen haben", sagte Redmann.
Redmann fügte hinzu: "Gerade diejenigen, die erstmals Erfahrung sammeln mit dem deutschen Rechtsstaat, dürfen nicht den Eindruck vermittelt bekommen, dass es hier ein System des Laissez-faire gebe." Deswegen sollten Täter im Alter von 18, 19 und 20 Jahren nicht wie bislang üblich nach dem milderen Jugendstrafrecht verurteilt werden, sondern nach Erwachsenenstrafrecht.
Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP